Röntgenjahr 2020: „X-perimente Mobil“ auf Tour

Das Unsichtbare sichtbar machen
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X-perimente – das Unsichtbare sichtbar machen
X-perimente – das Unsichtbare sichtbar machen, unter diesem Motto steht ein Projekt der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim mit dem Deutschen Röntgen-Museum Remscheid, das von der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht wurde. Copyright: rem/Foto: Maria Schumann
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Das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid und die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim feiern das „Röntgenjahr“ 2020 mit einem interaktiven, mobilen Angebot für Kinder und Jugendliche – ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung.

Im Jahr 2020 wird ein Doppeljubiläum zum Thema „Röntgen“ gefeiert. Bundesweit wird der Entdeckung der Röntgenstrahlen (125 Jahre) und des 175. Geburtstags ihres Entdeckers und ersten Physik-Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen gedacht. Aus diesem Anlass präsentieren das Deutsche Röntgen-Museum Remscheid (DRM) und die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (rem) das Projekt „X-perimente – Das Unsichtbare sichtbar machen“. Dabei wird ein mit interaktiven Experimenten ausgestattetes Fahrzeug – das „X-perimente Mobil“ – im kommenden Jahre deutschlandweit unterwegs sein. Die Versuche richten sich an Kinder und Jugendliche von der Grundschule bis zur Oberstufe. Ziel soll es sein, die junge Generation über die Röntgentechnologie für Naturwissenschaften und Medizin zu begeistern. Das Angebot ist für Schulen, Museen und andere Bildungseinrichtungen kostenlos. Ermöglicht wird das Projekt durch die Klaus Tschira Stiftung. Diese fördert die Entwicklung und Umsetzung inklusive aller Sach- und Personalkosten mit rund 700.000 Euro.

Röntgenstrahlen haben die Welt verändert

Am 8. November 1895 entdeckte Röntgen in seinem 50. Lebensjahr „eine neue Art von Strahlen“, welche weltweit Wissenschafts- und Alltagsgeschichte geschrieben haben, bis heute schreiben und auch zukünftig schreiben werden. Die nach Röntgen benannten Strahlen machen Unsichtbares sichtbar – im Nano-, Mikro- und Makrobereich. Röntgenstrahlen durchdringen Stoffe und schaffen durch ihre Absorption Transparenz. Schicht um Schicht wird sichtbar, was unter einer für das menschliche Auge undurchdringlichen Hülle liegt: Knochen einer antiken Mumie, Blutgefäße eines Patienten, eine übermalte Figur in einem Gemälde Max Liebermanns, eine Schweißnaht unter Lackschichten eines gesunkenen Schiffsrumpfes, Viren, Genome, Tumore, Himmelskörper, alte Schriften, Maschinenteile und vieles mehr. Die „Welt des Röntgens“ ist voller überraschender Phänomene und ästhetisch faszinierender Bilder.

Mobiler Botschafter für das „Röntgenjahr“

Im „Röntgenjahr“ 2020 laden das Deutsche Röntgen-Museum und die Reiss-Engelhorn-Museen zu einer Spurensuche in die „Welt des Unsichtbaren“ ein. Hierzu wurde ein Fahrzeug (Sprinter) als „X-perimente Mobil“ ausgestattet. Es verfügt über zahlreiche, maßgeschneiderte Module und wurde individuell für das Projekt ausgebaut. Schon von weitem ist es dank einer attraktiven Außengestaltung erkennbar. Als mobiler Botschafter für das „Röntgenjahr“ soll es vielfältige und spannende Experimente in den Unterricht bringen. Im Jubiläumsjahr reist das Mobil durch Deutschland – von Siegsdorf bei Traunstein am Chiemsee im Süden bis Hamburg und Pellworm im Norden, von Aachen im Westen über Bonn und Leipzig nach Dresden im Osten. Starten wird die Tour im Januar in Berlin. Getreu dem Motto von Wilhelm Conrad Röntgen „ich fühle mich nur wohl, wenn ich experimentieren kann“ macht das „X-perimente Mobil“ an verschiedenen Schulen, Museen und Bildungseinrichtungen Station und lädt Schulklassen zu kostenfreien Experimentiereinheiten und Workshops ein. Die Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, Beate Spiegel, erläuterte: „Der Klaus Tschira Stiftung ist es seit jeher ein Anliegen, Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften zu begeistern. Das Projekt ‚X-perimente‘ weckt Neugierde, ermöglicht außergewöhnliche Experimente in Bildungseinrichtungen und geht so neue Wege bei der Vermittlung von Wissen. Jede Bildungseinrichtung kann das Angebot kostenfrei nutzen und auf diese Weise Spiel- und Experimentierfreude fördern.“

Spurensuche in die „Welt des Unsichtbaren“ – Didaktisches Grundkonzept

Das kostenlose Angebot richtet sich mit ausgewählten Experimenten an Kinder und Jugendliche von Klasse 4 bis 8 und mit erweiterten Einblicken an die Stufen ab Klasse 9, jeweils in Absprache mit den Lehrenden in den Räumen der Bildungseinrichtungen. Ausgehend von der Faszination des Röntgenverfahrens ermöglichen die Versuche einen Überblick über verschiedene Techniken, mit denen das „Innere“ von Dingen sichtbar gemacht werden kann: vom langwelligen infrarotem Licht bis hin zu den kurzwelligen Gammastrahlen und dem Ultraschall.

Selbst zum Entdecker werden

Das didaktische Grundkonzept nimmt den Hands-on-Science Gedanken stringent auf und ermöglicht dem Lernenden, selbst zum Entdecker zu werden und den Forschungsdrang in sich zu wecken. Durch Ausprobieren und Experimentieren können naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen nachvollzogen werden. Die Mädchen und Jungen werden ermutigt, Dinge zu hinterfragen und – ganz im Sinne Röntgens – aus Vorhandenem mit Spiel- und Experimentierfreude Neues zu entwickeln. Das Ziel ist es, Kreativität und Phantasie als die treibende Kraft hinter Innovation, Fortschritt sowie kultureller und gesellschaftlicher Entwicklung sichtbar und verständlich zu machen. Dr. Uwe Busch, Direktor des Deutschen Röntgen-Museums, betonte: „Wir möchten das ‚Röntgenjahr‘ nutzen, um Lernprozesse im Bereich Natur, Wissenschaft und Technik anzuregen, nachhaltig und attraktiv zu gestalten sowie darüber Themenbrücken in das tägliche Leben schlagen. Kinder und Jugendlichen werden mit Spaß und Empathie selbst zum Entdecker und wecken den Forscher in sich.“

Förderung naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen

In enger Zusammenarbeit mit der Leitung des Röntgen-Schülerlabors am DRM und den Wissenschaftlern und Museumspädagogen der rem entwickelte die Arbeitsgruppe didaktik-aktuell der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter Leitung von Prof. Dr. Nicole Marmé und Dr. Jens-Peter Knemeyer hierzu offene Aufgabenstellungen, spannende Aufträge und entsprechende didaktische Konzepte zur Förderung naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen. Die praktische Durchführung des Projektes erfolgt in Kooperation mit dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie an den Reiss-Engelhorn-Museen. Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, der Direktor Reiss-Engelhorn-Museen, sagte: „Museen als Orte des Wissens tragen eine besondere Verantwortung im Bereich des außerschulischen Lernens. Das Deutsche Röntgen-Museum und die Reiss-Engelhorn-Museen verstehen sich als Laboratorien des Lernens, welche die traditionellen Bildungseinrichtungen in ihrer Arbeit gezielt unterstützen und ergänzen. Wir wollen zeigen, dass es immer wieder ein großes Abenteuer ist, die Welt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven neu zu entdecken und dabei Zusammenhänge zu erkennen.“

Quelle: Klaus Tschira Stiftung gGmbH

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