Reden – verstehen – handeln

Welttag zur Suizidprävention
mg
Suizidprävention
© Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V. /DÄV
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Am 10. September ist wieder der Welttag zur Suizidprävention mit dem diesjährigen Motto „Offen reden – aktiv verstehen – gesellschaftlich handeln“.

Im Juli 2023 entschieden die Bundestagsabgeordneten mit breiter Mehrheit die Vorlage eines Suizidpräventionsgesetzes. Bis zum 30.06.24 sollte eine Nationale Suizidpräventionsstrategie offiziell verabschiedet werden. Zwar legte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Ende Mai einen Entwurf hierfür vor, die gesetzliche Ausgestaltung steht jedoch noch aus. Nach Ansicht des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands e.V. (DHPV) stehen der Staat und auch die Gesellschaft in der Verantwortung, Suizid zu entstigmatisieren und Solidarität zu stärken.

Hilfe ist kein Anatomieverlust

Denn für viele bedeutet die Frage nach Hilfe, die Suizidprävention, einen Autonomieverlust. Dabei sollte eine gesetzte Autonomievorstellung eines jeden Einzelnen nicht mit einer Suizidpräventions kollidieren. Suizidalen Menschen sollen nicht die eigenen Entscheidungen genommen, sondern menschliche und gegebenenfalls fachliche Hilfe angeboten werden. In der Münchener Erklärung des DACH-Forums „Suizidprävention und assistierter Suizid“ heißt es: „Die grundlegende Erkenntnis der Suizidforschung, dass suizidale Menschen im Allgemeinen nicht sterben, sondern ‚so‘ nicht mehr leben wollen, muss Richtschnur werden im Umgang mit Menschen mit Verlangen nach assistiertem Suizid.“

Dabei sollten suizidale Menschen nicht durch gesellschaftlichen, ökologischen oder sozialen Druck in den assistierten Suizid gedrängt werden. Der Staat hat die Pflicht, die Suizidprävention zu fördern und gesetzlich zu verankern. Doch auch als Mitmenschen ist es unsere Aufgabe, jemandem, der sein Leben als unwürdig empfindet, zu helfen und zu zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist. Ist jedoch keine Heilung möglich, gilt es Beschwerden zu lindern, Begleitung und Trost anzubieten – für alle Erkrankungen, die physischer und die psychischer Natur.

Leichter Anstieg der Suizide

Nach dem es 2019 einen historischen Tiefstand der Suizide gab, steigen die Zahlen nun wieder an. Während die Suizide der unter 25-Jährigen sinken, steigen jedoch die bei Hochbetagten. Jeder 100. Todesfall ist ein Suizid in Deutschland – drei Mal mehr Todesfälle als nach einem Verkehrsunfall. 

Quelle: destatis, DHPV

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