Besonders auffällig in der aktuellen DAK-Umfrage ist der Rückgang des Angstempfindens mit Blick auf eine potenzielle COVID-19-Erkrankung. Gaben 2020 noch 37 Prozent der Deutschen an, Angst vor dem Coronavirus zu haben, sind es in diesem Jahr nur noch 20 Prozent. Damit halbierte sich der Wert fast im Vergleich zum Vorjahr. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist aktuell die Sorge mit 30 Prozent besonders groß. Bei den Menschen ab 30 Jahren sinkt der Wert um 13 Prozentpunkte ab. Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Bildungsgrad. So fürchten sich 29 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss vor dem Coronavirus, aber nur 17 Prozent der Frauen und Männer mit Abitur oder abgeschlossenem Studium.
„Wir stehen mitten in der vierten Welle und die Inzidenzen steigen. Gerade jetzt geht die Angst vor einer COVID-19-Erkrankung zurück. Die Coronapandemie ist scheinbar für viele Menschen so alltäglich geworden, dass die Sorge vor einer Infektion sinkt. Das ist bemerkenswert und alarmierend. Wir dürfen das Coronavirus nicht unterschätzen“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Denn genau jetzt sind neben dem Impfen die bekannten Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln wichtig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Coronapandemie ist noch nicht vorüber. Wir müssen auch weiterhin alle Hygieneregeln gewissenhaft einhalten, um uns alle zu schützen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.“ Laut DAK-Umfrage halten aktuell nur rund neun Prozent der Deutschen Coronaschutzmaßnahmen nicht ein. 2020 waren es mit acht Prozent ähnlich viele Menschen.
Am meisten fürchten sich die Deutschen vor Krebs
Seit zwölf Jahren untersucht das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit regelmäßig die Ängste vor Krankheiten in Deutschland. Am meisten fürchten sich die Deutschen auch in diesem Jahr vor Krebs (70 Prozent). Am zweithäufigsten wird die Sorge vor Alzheimer oder Demenz angegeben (54 Prozent). Einen Schlaganfall (49 Prozent) und Unfälle mit schweren Verletzungen (48 Prozent) fürchten jeweils rund die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger. Es folgen die Angst vor einem Herzinfarkt (41 Prozent), einer schweren Augenkrankheit bis hin zur Erblindung (40 Prozent) und die Furcht vor einer psychischen Erkrankung (35 Prozent). Frauen geben noch etwas häufiger als Männer an, dass sie sich am meisten vor Krebs sowie einer Alzheimer- oder Demenzerkrankung fürchten.
Auch in Zeiten der Coronapandemie fühlen sich die Deutschen grundsätzlich gesund. Die deutliche Mehrheit (88 Prozent) bewertet ihren Gesundheitszustand als gut (52 Prozent) oder sehr gut (36 Prozent). Damit steigt der Anteil der Männer und Frauen, die ihre Gesundheit als sehr gut bewerten, wieder auf den höchsten Wert seit 2013. Im Vorjahr hatten 28 Prozent ihrem Gesundheitszustand die beste Note gegeben – ein Plus von acht Prozent. Männer fühlen sich hier gesünder als Frauen: Während 41 Prozent der männlichen Befragten ihre Gesundheit als sehr gut einschätzen, sind es bei Frauen 32 Prozent.
Frauen achten grundsätzlich mehr auf ihre Gesundheit als Männer
Die DAK-Studie zeigt: Frauen achten grundsätzlich mehr auf ihre Gesundheit als Männer. So nutzen sie per se häufiger Maßnahmen, um Krankheiten vorzubeugen: Sie ernähren sich oft gesünder, trinken seltener Alkohol und rauchen weniger. Besonders eklatant ist der Geschlechterunterschied bei Krebsfrühuntersuchungen. Drei Viertel aller Frauen (75 Prozent) nehmen Krebsfrüherkennungstermine wahr, wohingegen nur jeder zweite Mann (48 Prozent) den Weg in die Praxis findet, um sich untersuchen zu lassen. Einigkeit besteht aber beim Thema Sport: So treiben 85 Prozent der Deutschen regelmäßig Sport, um gesund zu bleiben. Besonders aktiv sind die 14-29-Jährigen: Hier treiben 91 Prozent regelmäßig Sport.
Quelle: DAK, 12.11.2021
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