Drei von vier jungen Menschen klagen dabei über häufiges allgemeines Unwohlsein und fast jeder Vierte über eine psychische Erkrankung. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Zukunft Gesundheit 2017 – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 34 Jahren wurden dafür in Deutschland befragt.
Drei von vier Befragten führten ihre gesundheitlichen Probleme auf Stress zurück, 60 Prozent auf ungesunde Ernährung und beinahe jeder Zweite auf Schlafmangel sowie auf zu wenig Bewegung. Stress in Verbindung mit Bewegungsmangel kann eine ganze Kaskade an Gesundheitsproblemen auslösen. „Dabei ist Stress eigentlich eine lebensnotwendige Reaktion. Er ermöglicht es dem Körper, bei einer plötzlichen Herausforderung schnell sehr viel Energie freizusetzen, um diese körperlich und mental zu bewältigen“, erklärt Dr. Tanja Katrin Hantke, Ärztin und Gesundheitsexpertin der Schwenninger. Die zu diesem Zweck produzierten Stresshormone können durch körperliche Betätigung wieder abgebaut werden. Gleichzeitig setzt der Körper dabei Glückshormone frei. Sie versetzen den vormals gestressten Menschen in einen entspannten und gleichzeitig angeregten Zustand.
Baut der Körper die Stresshormone hingegen nicht ab, hat das eine Reihe von negativen Folgen. „Stress lässt den Puls ansteigen. Als Folge kann Bluthochdruck auftreten, der wiederum langfristig die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Darüber hinaus kann Stress Magenbeschwerden und Schlafstörungen auslösen sowie Rückenprobleme, die aus Verspannungen der Muskulatur resultieren,“ erklärt Dr. Hantke.
Um den Auswirkungen von Stress entgegenzuwirken, eignet sich regelmäßige körperliche Aktivität. Sport mit seiner stressregulierenden Funktion bringt zahlreiche Vorteile mit sich, beispielsweise einen geringeren Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Er macht den Kopf frei von belastenden Gedanken oder Erlebnissen und erhöht zudem die Stressresistenz. Besonders geeignet sind Walken, Ausdauerlaufen oder spielerische Aktivitäten in Gruppen, die Freude machen und entspannen. Sportarten, die mit Wettkämpfen verbunden sind, können bei manchen Menschen hingegen zusätzlichen Stress auslösen.
Weitere stressreduzierende Maßnahmen mit positiven Effekten auf das Schlafverhalten sind Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Grundsätzlich gilt: Jeder muss für sich die geeignete Methode zum Umgang mit Stress finden. Interessierte können vorab testen, zu welchem Stresstyp sie gehören und welche Entspannungsübungen am besten zu ihrem Profil passen.
Quelle: Die Schwenninger, 21.11.2017
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