Neues Protein in Toxoplasmose identifiziert

Ziel neuer Behandlungsansätze
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Toxoplasmose
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Insbesondere für Schwangere ist eine Toxoplasmose gefährlich, da sie zu Fehlbildungen beim Kind führen kann. Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität haben nun ein neues Protein identifiziert – ein vielversprechendes Ziel für neue Behandlungsansätze.

Toxoplasmose wird durch den einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii verursacht, eng verwandt mit dem Erreger der Malaria, Plasmodium falciparum. Eine Gemeinsamkeit dieser Erreger sind die speziellen Organellen, mit denen die Wirtszelle infiziert wird. Ein Forschungsteam um Prof. Markus Meißner, Leiter Experimentelle Parasitologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Prof. Joel Dacks von der University of Alberta (Kanada) hat nun diese sogenannten Rhoptrien und Mikroneme erfolgreich untersucht. Sie fanden ein für die Organellen spezifisches Protein – ein vielversprechendes Ziel für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze. 

Neben den Rhoptrien und Mikronemen entwickelten die Parasiten im Lauf ihrer Evolution eine komplette Proteinmaschinerie, um die Produktion und Funktion der Organellen zu gewährleisten. Die Organellen-Paralogie-Hypothese (OPH) besagt, dass die heutige Vielfalt der Organellen auf einer notwendigen Vervielfältigung und Diversifizierung eben dieser basiert. „Um ihre spezifischen Strukturen zu erzeugen, mussten die Parasiten einige Proteine umfunktionieren und auch neue Proteine hinzufügen“, erklärt LMU-Parasitologin Elena Jimenez-Ruiz.

Mithilfe umfangreicher bioinformatischer Genanalysen und molekularer zellbiologischer Methoden untersuchte die Forschungsgruppe den Umfang die Vielfalt der Organellen von T. gondii. Hierbei entdeckten sie 18 mögliche Proteine, die mit der Entwicklung neuer Organellen und deren Proteinmaschinerie verbunden sind.

„Für eines dieser Proteine, das als ArlX3 bezeichnet wird, konnten wir dann experimentell nachweisen, dass es an der Bildung der Mikroneme und Rhioptrien bei T. gondii entscheidend beteiligt ist“, sagt Jimenez-Ruiz. Ohne dieses Protein können sich diese Parasiten nicht vermehren. Da das Protein spezifisch für diese Parasiten ist und nicht im Menschen vorkommt, ist es ein besonders interessantes Ziel für neue Therapieansätze. Außerdem könnten hierdurch weitere spezifische Proteinuntergruppen identifiziert werden, um wichtige Einblicke in die Zellbiologie dieser Parasiten zu erhalten. 

Literatur:
Christen M. Klinger, Elena Jimenez-Ruiz, Tobias Mourier, Andreas Klingl, Leandro Lemgruber, Arnab Pain, Joel B. Dacks, Markus Meissner: Evolutionary analysis identifies a Golgi pathway and correlates lineage-specific factors with endomembrane organelle emergence in apicomplexans. Cell Reports 2024, DOI: 10.1016/j.celrep.2024.113740

Quelle: idw

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