Laut aktuellen Studien arbeiten mehr als 95 Prozent der deutschen Forscherinnen und Forscher in den Lebenswissenschaften mit Big Data oder planen dies zu tun. Dabei haben mehr als 65 Prozent lediglich minimale Kenntnisse in Bioinformatik und Statistik – grundlegende Gebiete bei der Arbeit mit Big Data.
Hier soll das Projekt Galaxy Europe helfen. Interaktive, Community-basierte und online verfügbare Tutorials bringen die Datenanalyse in den Lebenswissenschaften näher. Es ist eine Open-Source-Plattform, die über den Internetbrowser den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zur Verfügung steht. Über eine grafisch aufbereitete Oberfläche lassen sich alle notwendigen Veränderungen vornehmen, sodass keine Programmierkenntnisse notwendig sind.
Zur Erleichterung des Einstiegs entwickelte das Galaxy-Team eine Reihe von Tutorials. Eine Forschungsstory lehrt die Nutzerinnen und Nutzer Schritt für Schritt den Einsatz der Analysewerkzeuge. Dazu vermitteln die Datensätze grundlegende Kenntnisse in Bioinformatik und Statistik. „Wir wollen vermeiden, dass die Forscher die Software nur wie eine Black Box anwenden, ohne zu verstehen, welche Methoden diese Werkzeuge anwenden und was sie leisten können“, erläutert Dr. Björn Grüning, Koordinator des Projekts, Universität Freiburg.
Ein Nebenprodukt soll sein, dass die Anwender weltweit daran mitwirken, das Angebot an Tutorials stetig zu erweitern. Schon jetzt haben durch den Community-Ansatz und die Plattform mehr als 60 internationale Wissenschaftler zu dem Lehrangebot beigetragen.
Initiiert wurde Galaxy an der US-amerikanischen Penn State University und weiterentwickelt als Teil des Deutschen Netzwerks für Bioinformatik an der Universität Freiburg.(idw, red)
Bérénice Batut, Saskia Hiltemann, Andrea Bagnacani, et al. (2018): Community-driven data analysis training for biology. Cell Systems. https://doi.org/10.1016/j.cels.2018.05.012.
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