Neue Stärke in der Radiopharmazie

Sachsen bündelt die Kräfte
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Marco Müller (CEO, ABX) und Ministerpräsident Michael Kretschmer am neuen Zyklotron in Radeberg.
Marco Müller (CEO, ABX) und Ministerpräsident Michael Kretschmer am neuen Zyklotron in Radeberg. © biosaxony/Jürgen Lösel
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In der vergangenen Woche haben sich in Sachsen verschiedene Partner zum Radiopharmacy Cluster Dresden – nukliD® zusammengeschlossen. Damit soll die Radiopharmazie im Bundesland gestärkt werden.

Radiopharmaka sind viel versprechende Arzneimittel. Sie bieten die Möglichkeit, Tumore präzise, zielgerichtet und personalisiert zu diagnostizieren und zu behandeln. Radiopharmaka wirken direkt im erkrankten Gewebe, wodurch das umliegende gesunde Gewebe weitgehend geschont wird. Die Radiopharmazie entwickelt sich zur Schlüsseltechnologie in der modernen nuklearmedizinischen Krebsbehandlung. Mit der Gründung des Radiopharmacy Cluster Dresden - nukliD®haben sich nun sächsische Akteure dieses innovativen Sektors zusammengeschlossen, um ihr Potential gemeinsam zu bündeln und weiter auszubauen. nukliD® soll die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern, technische Innovationen vorantreiben und Öffentlichkeitsarbeit leisten. Ein weiteres wesentliches Ziel bestehe in der Ausbildung und Sicherung hochqualifizierter Fachkräfte sowie der Steigerung der internationalen Sichtbarkeit des Standorts Sachsen, so die Partner.

Vorreiter und Motor für Innovationen

Der Wissenschaftliche Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), Prof. Sebastian M. Schmidt, stellte heraus: „Wir sind stolz darauf, im Netzwerk die Schlüsselrolle als starker Forschungspartner zu übernehmen. Dank unserer anwendungsorientierten Grundlagenforschung können wir für die Industrie die Basis legen, um die Region Dresden und Radeberg langfristig als eines der führenden Zentren für die Radiopharmazie zu etablieren.“ Dr. Andreas Kluge, Geschäftsführer ABX-CRO advanced pharmaceutical services, unterstrich: „In den letzten Jahren hat sich eine deutliche Ausweitung der Nutzung von Radiopharmazeutika für Diagnostik und Therapie gezeigt, obwohl diese Verfahren schon seit Jahrzehnten bei Patienten angewendet werden.“ Die Koordination des Netzwerks nukliD® übernimmt die biosaxony Management GmbH, bald leap:up GmbH. CEO André Hofmann erläuterte: „Mit nukliD® schaffen wir nicht nur eine Plattform, die Wissenschaft und Wirtschaft enger miteinander vernetzt, sondern stellen auch sicher, dass entscheidende Aspekte für die Zukunft der Radiopharmazie koordiniert und vorangetrieben werden. Dazu gehört die gezielte Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, die als Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung dieses Bereichs dienen. Gleichzeitig stärken wir die Öffentlichkeitsarbeit, um die Bedeutung der Radiopharmazie ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken, und bauen die Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen wie Genehmigungsbehörden und Ministerien aus. Durch diese umfassende Koordination schaffen wir die Grundlage, um technische Herausforderungen – wie die Sicherstellung der Radionuklidherstellung – zu meistern und die Wettbewerbsfähigkeit Sachsens weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, Sachsen als Vorreiter und Motor für Innovationen in der Radiopharmazie zu etablieren.“

Enormes Potenzial der Industrie

Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ließ es sich nicht nehmen, sich einen Überblick zu verschaffen. Er betonte, dass mit dem neuen Radiopharmazie-Cluster die gewachsene besondere Stärke und Kompetenz nun noch weiter ausgebaut werde. Er unterstrich zudem das vorhandene enorme Potenzial dieser Technologie. In die gleiche Richtung argumentierte Dr. Wilhelm Zörgiebel, Founder und CEO, MDG Molecular Diagnostics Group GmbH: „Die Weltgesundheitsorganisation WHO prognostiziert bis zum Jahr 2050 einen Anstieg der festgestellten Krebserkrankungen um 77 Prozent. Entscheidend sind daher frühzeitige und präzise Diagnosen, denen effektive und zielgerichtete Therapien folgen. Großes Potential bietet dafür die Präzisionsmedizin unter anderem mit dem bahnbrechenden Konzept der Theranostik zur erfolgreichen, zielgenauen und nebenwirkungsarmen Krebsbehandlung mittels Radioisotopen.“ Frank Höhme, Oberbürgermeister der Stadt Radeberg, fügte hinzu.: „Es macht mich sehr stolz, dass sich die Region Dresden-Radeberg auf dem Gebiet der Radiopharmazie als Dreh- und Angelpunkt herauskristallisiert und durch das Radiopharmacy Cluster Dresden – nukliD® weiter gestärkt wird. Dass sich die Strahlkraft des Clusters auch als Magnetkraft für weitere Unternehmen dieser Branche erweisen kann, ist eine wunderbare Nachricht für Radeberg und stimmt sehr hoffnungsvoll für die Zukunft. Durch das Cluster kann Radeberg außerdem als Wirtschaftsstandort sowie als Ort zum Leben mehr Aufmerksamkeit erfahren und mit mehr als nur Bier in Verbindung gebracht werden. Das ist eine großartige Chance.“

Zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks zählen:
ABX advanced biochemical compounds GmbH, ABX-CRO advanced pharmaceutical services Forschungsgesellschaft mbH, CUP-Contract Labs, Gamma Service Recycling GmbH, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e. V., Isotope Technologies Dresden GmbH, MDG Molecular Diagnostics Group GmbH, ROTOP Pharmaka GmbH und TRIMT GmbH.

Quelle: idw/HZDR

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