Insbesondere seit der Coronapandemie verursacht das Respiratorische Synzitialvirus eine starke Welle an Atemwegsinfektionen. Besonders gefährdet sind Neugeborene und Kleinkinder. Momentan wird das Antikörperpräparat Nirsevimab empfohlen, ein monoklonales Immunglobulin. Es soll Neugeborene und Säuglinge vor schweren Verläufen schützen und möglichst vor der ersten RSV-Saison verabreicht werden. Auch wenn es länger wirkt als das vorher erhältiche Präparat, weist es keinen langfristigen Schutz auf.
Neue Impfstofftechnologie
HZI-Forschende haben nun mithilfe einer neuen Impfstofftechnologie einen RSV-Impfstoff entwickelt, der eine langanhaltende Wirkung verspricht. Bisherige Untersuchungen zeigen einen effektiven und langanhaltenden Immunschutz. Die sogenannte MCMV-Impfstoffvektor-Technologie basiert auf dem Maus-Zytomegalie-Virus (MCMV). MCMV ist das Trägervirus, welches bestimmte Antigene des Krankheitserregers, gegen den geimpft werden soll, in den Körper schleust.
Auch mit Blick auf zukunftige Pandemien ist ein solcher Ausblick eines langanhaltenden Impfstoffs wünschenswert. Die Basis CMV eignet sich hervorragend als Vektor, da der Herpes-Virus lebenslang im Körper verbleibt und das Immunsystem regelmäßig neu aktiviert. MCMV kann für den Menschen nicht gefährlich werden, da es sich im menschlichen Körper nicht vermehren oder ihn krankmachen kann.
Start der Machbarkeitsphase
Im neuen Projekt wird nun die Technologie getestet, um einen Impfstoffkandidaten gegen RSV zu entwickeln. Da bei bisherigen Impfungen Auffrischungen notwendig sind, ist die Entwicklung eines Impfstoffs mit dauerhafter Wirkung vielversprechend. Die Studie VIVA-VEK-2 startet in die Machbarkeitsphase, wobei nach erfolgreicher Durchführung und ähnlich positiven Ergebnissen wie in den Voruntersuchungen anschließend die Ausgründung eines darauf basierenden RSV-Impfstoffs gestartet werden.
Perspektivisch kann mithilfe der neuen Technologie dann nicht nur eine besonders langanhaltende Schutzwirkung möglich sein. Perspektivisch sehen die Forschenden die Möglichkeit, sogar gegen mehrere Krankheitserreger gleichzeitig impfen zu können.
Quelle: HZI
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