Chronische Herzinsuffizienz ist eine der wichtigsten Volkskrankheiten in Deutschland, der häufigste Grund für Klinikeinweisungen und eine der häufigsten Todesursachen. Die NVL Chronische Herzinsuffizienz will dazu beitragen, die Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu verbessern. Hierzu gehören verlässliche Definitionen des Notwendigen und Angemessenen in Diagnostik und Therapie. Aber auch die Koordination aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen wie Ärzte, Apotheker und Pflegende ist entscheidend, da insbesondere Patienten mit Herzinsuffizienz oft schon älter sind und an mehreren Begleiterkrankungen leiden.
An der Erstellung der zweiten Auflage der NVL Chronische Herzinsuffizienz waren Vertreter von 17 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Zwischen Oktober 2015 und August 2017 wurden die Kapitel "Medikamentöse Therapie", "Invasive Therapie" sowie "Versorgungskoordination" komplett überarbeitet. Im Fokus standen dabei unter anderem das neue Medikament Sacubitril/Valsartan, die Implantation von Schrittmachern und Defibrillatoren sowie strukturierte Versorgungsprogramme. Um die behandelnden Ärzte in der Beratung der Patienten zu unterstützen, enthält die NVL zusätzlich Patientenmaterialien für spezifische Entscheidungs- oder Informationssituationen.
Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt.
Das NVL-Programm zielt auf die Entwicklung und Implementierung versorgungsbereichsübergreifender Leitlinien zu ausgesuchten Erkrankungen hoher Prävalenz unter Berücksichtigung der Methoden der evidenzbasierten Medizin. Insbesondere sind Nationale VersorgungsLeitlinien inhaltliche Grundlage für die Ausgestaltung von Konzepten der strukturierten und integrierten Versorgung.
Quelle: ÄZQ, 01.09.2017
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