Eine repräsentative Studie der Helios Kliniken für den Bereich der Krebsmedizin zeigt, dass während des ersten Corona-Lockdowns und kurze Zeit danach 10 bis 20 Prozent weniger Krebsbehandlungen durchgeführt wurden. Das ist besonders bedenklich, weil davon ausgegangen werden muss, dass durch nicht zeitgerecht eingeleitete Untersuchungen und Behandlungen gravierende Nachteile für Patientinnen und Patienten entstehen können. Gerade bei Erkrankungen wie Krebs ist es entscheidend, so früh wie möglich mit einer geeigneten Therapie zu beginnen, um die Überlebenschancen so hoch wie möglich zu halten.
Privatdozent Dr. Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch: „Wir machen uns Sorgen, weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit Neuerkrankungen in frühen, heilbaren Tumorstadien vorgestellt werden, in den letzten Wochen stark zurückgegangen ist. Wir befürchten, dass wir dadurch in einigen Wochen bis Monaten vermehrt junge Patienten mit Tumoren in fortgeschrittenen Stadien sehen werden. Das kann in einigen Fällen bedeuten, dass die Heilungschance enorm sinkt.“
Hygienekonzepte und Sicherheitsstandards
„Akute und länger anhaltende Beschwerden aufgrund der Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus auszusitzen, ist keine Lösung“, sagt Prof. Dr. Angelika Eggert Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité. Sie warnt eindringlich: „Die Angst vor einer möglichen Corona-Infektion darf Eltern nicht davon abhalten, bei unklaren Symptomen ihr Kind bei einem Arzt vorzustellen.“ Sowohl in Arztpraxen als auch in Kliniken gebe es entsprechende Hygienekonzepte und Sicherheitsstandards, sodass der bestmögliche Schutz von Patientinnen und Patienten gewährleistet sei.
Mehr Informationen unter: kinderonkologie.charite.de
Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin, 09.02.2021
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