Laut Robert Koch-Institut gab es im laufenden Jahr (bis KW 36) bereits 509 Fälle von Masern in Deutschland. Im Vorjahr waren es erst 46 zum gleichen Zeitpunkt. Doch nicht nur hierzulande steigen die Fälle. Auch weltweit ist trotz der vorhandenen Impfmöglichkeit eine Zunahme zu verzeichnen. Vor Einführung der Impfungen gegen Masern zu Beginn der 1960er-Jahre seien alle zwei bis drei Jahre Masernepidemien beobachtet worden, so das RKI. Es wird geschätzt, dass weltweit zwei bis drei Millionen masernbedingte Todesfälle auftraten. Schätzungen ergaben zudem, dass zwischen 2000 und 2017 weltweit rund 21 Millionen Todesfälle durch Impfungen gegen Masern verhindert werden konnten. Zu den Ländern mit den meisten Masernfällen zählen laut WHO aktuell Irak, Kasachstan, Äthiopien und Pakistan. Entsprechend groß ist die Gefahr durch die globalen Bevölkerungsbewegungen, dass Fälle plötzlich in anderen Regionen auftauchen, zumal es sich um ein Virus mit einem extrem hohen Kontagiositätsindex von 0,98 handelt. Einen Überblick zu diesem Themenkomplex bietet Hardy-Thorsten Panknin.
Prof. Dr. Herbert Hof erläutert in seinem Beitrag, wie sich Pilze gegen Antimykotika wehren können und wie es zu Pilzresistenzen kommt. Ein wichtiges Thema, da sich auch Pilzerkrankungen mit den weltweiten touristischen und Flüchtlingsbewegungen schnell ausbreiten können und im Gegensatz zu den Antibiotika gegen Bakterien (bisher) nur eine recht überschaubare Anzahl an Antimykotikagruppen zur Verfügung steht. Svenja Kraft, die Gewinnerin des diesjährigen Marie-Kundt-Preises, berichtet über ihre Forschung zur Vorhersage der Schrittmacherwahrscheinlichkeit durch TAVI-CT-basierte Prädiktoren. Dr. Hans-Joachim Thiel führt die Reihe zu Anomalien und Normvarianten mit zerebralen arteriovenösen Malformationen fort. Eine Therapie ist oft nötig, um die Risiken einer Rezidivblutung zu verringern. Claudia Rössing geht auf das Ullrich-Turner-Syndrom ein, das eine hohe intrauterine Letalität aufweist. Gezielte Untersuchungen sind für Lebendgeborene notwendig, um zum Beispiel Herzfehler oder Fehlbildungen auszuschließen.
Ulrike Kaiser und Ekrem Camovic setzen die Reihe zu den Bakteriophagen fort. In diesem Teil geht es um die Biofilme und wie Bakteriophagen hier helfen können. Schlagfertigkeit im Job ist eine Kunst, die nur wenige gut beherrschen. Wie es besser geht, zeigt Rolf Leicher. Der Englischbeitrag widmet sich diesmal dem Thema Cushing’s Syndrome in Dogs.
In der Rechtsprechstunde geht es um „Was passiert bei Nichterfüllung von Qualitätsanforderungen?“ Ein Urteil dazu könnte auch Auswirkungen auf MT haben. DVTA-Mitglieder können bei Fragen zu diesen (und anderen rechtlichen) Themen die Sprechstunde des Verbandes kostenfrei nutzen. Einen Überblick über die rechtlichen Themen aus den vergangenen Heften haben Sie hier.
Die Berufspolitik geht auf die Stellungnahme des Netzwerks BiG zum Kabinettsentwurf des KHVVG und die Jahrestagung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit ein.
Ein Interview zum neuen Buch zu Safety-II, einen historischen Beitrag zum Pap-Test, einen Artikel zu „Gentets für die Medizin – und Lifestyle“, einen Bericht von der Hämatologie Fachtagung in Essen, Neues aus der Industrie, Sudoku und Rätsel erwarten Sie in der Rubrik „MT intern“.
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