MRSA-Infektionen im Krankenhaus
Betroffene Patienten berichteten in Talkshows über schwere Folgeschäden durch MRSA-Infektionen. Das krankenhaushygienische Management wurde dabei meist als unzureichend und lückenhaft dargestellt. Eine Wende trat erst ein, als die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut im Jahr 1999 ihre erste MRSA-Empfehlung veröffentlichte [1]. Die meisten Kliniken setzten die Empfehlungen sehr zügig um. Als erster Schritt wurde fast überall ein Aufnahme-Screening auf MRSA eingeführt. Seit der Jahrtausendwende scheinen die MRSA-Keime in deutschen Krankenhäusern zwar langsam auf dem Rückzug zu sein. Dennoch sind sie neben Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) und Drittgenerations-Cephalosporin-resistenten gramnegativen Keimen nach wie vor eines der nach außen hin am stärksten wahrnehmbaren Hygieneprobleme. Juristische Auseinandersetzungen drehen sich nach wie vor häufig um MRSA-Infektionen nach großen Operationen, besonders nach Hüft- oder Knieprothesenimplantationen. Das Management derartiger Infektionen ist unverändert schwierig, da neue MRSA-wirksame Antibiotika in den letzten Jahren nicht mehr auf den Markt gekommen sind.
Entnommen aus MTA Dialog 7/2019
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