Modernes, kompetenzorientiertes MTA-Bildungssystem gefordert

Berufspolitik
DVTA Bundesvorstand/Vorstandsreferentin
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DVTA-Stellungnahme zum Fragebogen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzept zur Neuordnung und Stärkung der Ausbildung der Gesundheitsfachberufe“

Im Rahmen der Beantwortung eines Fragebogens der Bund-Länder-Arbeitsgruppe hatte der DVTA e.V. die Gelegenheit, Input für ein Gesamtkonzept zur Neuordnung und Stärkung der Ausbildung der Gesundheitsfachberufe zu geben.

Wir halten es seit Jahren für dringend erforderlich, dass eine Neuordnung und Novellierung der Berufsgesetze der Gesundheitsberufe, insbesondere der MTA-Berufe, endlich vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Angriff genommen wird. Das Ergebnis einer Novellierung muss aus Sicht des DVTA e.V. ein modernes, kompetenzorientiertes und durchlässiges MTA-Bildungssystem sein. Die Ausbildung der künftigen MTA muss so ausgestaltet werden, dass sie den Anforderungen an die sich wandelnden Versorgungsstrukturen, die digitale Transformation und den künftigen Bedarfen an Analytik, Funktionsdiagnostik und bildgebenden Verfahren gerecht wird. Zugleich muss es die notwendige Basis für die im Sinne von lebenslangem Lernen erforderlichen Fort- und Weiterbildungsprozesse abbilden. Zusätzlich haben wir unsere Auffassung zur Wichtigkeit der lebensphasenorientierten Ausbildungsmöglichkeiten vertreten, wie zum Beispiel Teilzeitausbildung und Fernunterricht zu ermöglichen und auch hochschulische Ausbildungsmöglichkeiten vorzusehen. In unseren europäischen Nachbarländern ist das bereits gang und gäbe. Nur so kann die Freizügigkeit bei der Berufsausübung der deutschen MTA auch weiterhin gewährleistet sein, Karrieremöglichkeiten werden geschaffen und die Attraktivität der MTA-Berufe verbessert.

Der DVTA e.V. hat in seinem Schreiben an das BMG nochmals auf den dringenden Handlungsbedarf zum herrschenden Fachkräftemangel hingewiesen. Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten MTA in den letzten fünf Jahren von 96.045 auf 98.921 gestiegen. Dies verdeutlicht, dass trotz Automatisierung und digitaler Transformation ein wachsender Bedarf an allen MTA-Berufen besteht. Weiterhin kommt auch das Gutachten von Dr. Blum (2019) vom Deutschen Krankenhausinstitut zum „Fachkräftemangel und Fachkräftebedarf in den MTA-Berufen“ zu dem Ergebnis, dass, entgegen den Feststellungen der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA), ein akuter und künftiger Fachkräftemangel in den MTA-Berufen besteht.

Der Fragebogen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe gliederte sich in sechs Obergruppen zu den Bereichen Berufsgesetze, Ausbildung, Kompetenzerweiterung/neue Aufgaben und Übertragung einer höheren Verantwortung, Akademisierung, Lehrpersonal und Finanzierung. 36 Fragen waren in einer Frist von sechs Wochen ausführlich zu beantworten. Die vollständige Stellungnahme des DVTA e.V. (die Beantwortung des Fragebogens sowie weitere Vorschläge zu einem modernen MTA-Gesetz) kann auf der Homepage des DVTA unter Berufspolitik (Stellungnahmen) eingesehen werden (https://dvta.de/der-dvta/der-dvta-stellungnahmen).

Neben der Stellungnahme des DVTA e.V. zu allen vier MTA-Berufen hat die Fachrichtung Radiologie, federführend unter der Koordination der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), eine gemeinsame Stellungnahme des DVTA e.V. mit der DRG, der Vereinigung der Medizinisch-Technischen Berufe in der Deutschen Röntgengesellschaft (VMTB), der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO) sowie dem Verband der Medizinisch-technischen Radiologieassistenten/-innen e.V. (VMTRO), der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN) sowie der Arbeitsgemeinschaft Medizinisch-technischer Mitarbeiter/-innen (AG-MTM) in der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie e.V. (GPR) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik e.V. (DGMP) verfasst und an das BMG gesendet. Diese Stellungnahme finden Sie im Internet unter: www.vmtb.de/de-DE/5383/zukunft-mtra-beruf/. Für die Fachrichtung Laboratoriumsmedizin hat die Deutsche Gesellschaft für Zytologie (DGZ) die Stellungnahme des DVTA unterstützt.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

Entnommen aus MTA Dialog 9/2019

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