Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus
Zusammenfassung
Seit Frühjahr 2012 ist eine neue Variante des Coronavirus bekannt: das Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus, das eine akut auftretende grippeähnliche Erkrankung auslöst, die in eine Pneumonie, ein akutes Atemnotsyndrom und eine Niereninsuffizienz übergehen kann. Bis zu 30 % der Infektionen verlaufen tödlich. Alle MERS-CoVInfektionen haben bisher ihren Ursprung auf der arabischen Halbinsel mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien. Die in Deutschland aufgetretenen Infektionen wurden bisher alle nur bei Reiserückkehrern aus den Endemiegebieten diagnostiziert. Als ursächliche Infektionsquelle gelten vorwiegend junge Dromedare unter zwei Jahren, die mit dem Virus infiziert sind, aber selbst kaum Krankheitssymptome aufweisen. Die Übertragung des MERS-CoV erfolgt überwiegend aerogen durch Tröpfcheninfektion. Als Voraussetzung für die Auslösung einer Erkrankung ist eine hohe Anzahl von Viren erforderlich. Zur Bestätigung einer MERS-CoV-Infektion steht mit dem Direktnachweis des Virus mittels RT-PCR, dem Antikörpernachweis gegen MERS-CoV mit indirekter Immunfluoreszenz, ELISA und dem Neutralisationstest eine umfassende Diagnostik zur Verfügung. Zur Therapie gibt es noch kein spezifisches Virostatikum. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch.
Entnommen aus MTA Dialog 03/2015
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