MERS-Impfstoff in Phase 1b erfolgreich
Der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) entwickelte Impfstoff MVA-MERS-S gegen das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) wurde in einer Placebo-kontrollierten, randomisierten und doppelt-verblindeten Studie mit zwei Impfstoffdosen und zwei Impfabständen untersucht. Bei den 140 Probanden seien keine schwerwiegenden impfstoffbedingten Nebenwirkungen aufgetreten. Es habe vereinzelt lokale Reaktionen wie leichte Schmerzen an der Einstichstelle gegeben. Der seit 2013 im DZIF entwickelte Impfstoffkandidat MVA-MERS-S basiert auf einem abgeschwächten Virus – dem sogenannten „Modified Vaccinia Ankara Virus“ (MVA) – das mit Proteinkomponenten des MERS-Virus ergänzt wurde. „Jetzt sind weitere Studien erforderlich, unter anderem um diese Ergebnisse bei Risikogruppen für eine schwere MERS-CoV-Erkrankung, einschließlich älterer Menschen und Personen mit relevanten Begleiterkrankungen, zu überprüfen“, sagt Letztautorin Prof. Dr. Marylyn Addo, Direktorin des Instituts für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung des UKE.
MERS als besonders gefährlich eingestuft
Das MERS-Coronavirus wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besonders gefährlich für die öffentliche Gesundheit eingestuft. Es wird von Dromedaren auf den Menschen übertragen und kann auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Es verursacht schwere Atemwegserkrankungen mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung. In bis zu 36 Prozent der Fälle verläuft eine Infektion tödlich. Weltweit sind bis heute mehr als 2.600 MERS-Fälle in 27 Ländern bestätigt worden, mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien.
Quelle: DZIF, UKE
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