Mehr Sicherheit im Gesundheitssektor

Buchbesprechung
Jeanne Berg
Mehr Sicherheit im Gesundheitssektor
© rüffer & rub Sachbuchverlag Zürich
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Zwischen Sorge, Hoffnung und Vertrauen. Patienten, Patientinnen, Personal – mehr Sicherheit für alle“ ist vor Kurzem als weiterer Band der Reihe rüffer & rub cares erschienen. Die Autorin Erika Ziltener ist diplomierte Pflegefachfrau und Historikerin. Von 2001 bis 2019 leitete sie die Patientenstelle Zürich und war Präsidentin des Dachverbands Schweizerischer Patientenstellen. Über ein Jahrzehnt (bis 2022) war sie Mitglied des EQUAM-Stiftungsrates; heute ist sie Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.

Zur Einleitung werden Vertrauen im Gesundheitssystem und das Berufsethos des Gesundheitspersonals behandelt. Daran schließt das erste von drei Fallbeispielen an – eine Herzoperation mit fatalen Folgen. Im Rahmen dieses Falles werden Kommunikation, Forschung, Meldepflichten, Whistleblowing und ein sich entwickelndes Verständnis von Patientensicherheit thematisiert. Im nächsten Kapitel werden weitere Themen angeknüpft: von der medialen Berichterstattung über die politische Verantwortung und die juristische Perspektive bis hin zu einem Neustart im Umgang mit unerwünschten Ereignissen innerhalb des involvierten Spitals.

Am zweiten Fallbeispiel – Herzklappenoperation mit Superinfektion – wird der neue Umgang mit kritischen Ereignissen über Melde- und Lernsysteme bis zur Just Culture behandelt. Das dritte Fallbeispiel – Infektion an der Herzklappe – dient zur Darstellung der Bedeutung von Vergleichs- und Kulanzzahlungen, veranschaulicht aber auch das Leid des Betroffenen.

Nach diesen Fallbeispielen und den an sie geknüpften Aspekten geht es allgemein um Sicherheitskultur, die Rolle des Bundes, die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und darum, dass Patientensicherheit ein Thema ist, das alle angeht. Das Schlusswort enthält Forderungen und Vorschläge, um die Patientensicherheit voranzubringen und schließt mit den Worten: „Den Patientinnen und Patienten bleiben das Vertrauen und die Hoffnung, dass sie von engagierten und kompetenten Fachpersonen behandelt werden.“

Man spürt beim Lesen, dass neben den Fallbeispielen auch die vielfältigen Erlebnisse und Erfahrungen der Autorin mit ratsuchenden Patientinnen und Patienten im schweizerischen Gesundheitswesen in dieses Sachbuch eingeflossen sind. Der Stil des Buches ist unaufgeregt und sachlich, dabei aber doch eindringlich. Fachlich wird der Bogen weit über die verschiedensten Aspekte im Zusammenhang mit der Patientensicherheit gespannt: vom Einzelschicksal über Lernen, Second Victim, Kommunikation, Forschung und Publikation hin zu Bewilligungsverfahren, Meldepflicht und Politik. Und weiter von der GQMG (Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.V.), Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., WHO-Aktionsplan bis hin zur internationalen Zusammenarbeit und aktuellen Ansätzen wie Value Based Healthcare, Shared Decision Making und Smarter Medicine. Dadurch ist die Lektüre leicht, abwechslungsreich, kurzweilig und inspirierend.

Ergänzt wird es um einen reichen Anhang mit Anmerkungen, Belegen und Auszügen aus Patientendossiers. Es handelt sich um ein interessantes Buch für Gesundheitsfachpersonen, Patientinnen und Patienten, aber auch für alle anderen Interessierten.

Zwischen Sorge, Hoffnung und Vertrauen. Patienten, Patientinnen, Personal – mehr Sicherheit für alle.
Von: Erika Ziltener, 320 Seiten. rüffer & rub Sachbuchverlag Zürich, Reihe rüffer & rub cares, ISBN 978-3-907351-17-8, 28 Euro (auch als ebook erhältlich).

 

Entnommen aus MT im Dialog 10/2023

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