Die Tropenkrankheit Malaria tötet jährlich noch immer Hunderttausende Menschen, im letzten Jahr waren es 429.000. Seit dem Jahr 2010 sank die Sterblichkeitsrate um 29 Prozent. Im selben Zeitraum ist die jährliche Zahl der Malaria-Neuinfektionen um 21 Prozent gesunken. Am stärksten von der Krankheit betroffen sind afrikanische Länder südlich der Sahara: mehr als 90 Prozent aller Malaria- Neuinfektionen und –Todesfälle entfallen auf diese Region. Dies geht aus dem heute veröffentlichten „Malaria Report 2016“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor.
Verbessert hat sich laut des aktuellen WHO-Reports vor allem die Lage für Kinder und schwangere Frauen. Grund dafür ist, dass der Zugang zu Malaria-Schnelltests und die vorbeugende medikamentöse Behandlung erheblich ausgeweitet werden konnte. Im Jahr 2015 bekam die Hälfte aller Kinder (51%), die in öffentlichen Krankenhäusern in 22 malariagefährdeten Ländern Afrikas wegen Fieber behandelt wurden, einen möglicherweise lebensrettenden Schnelltest. Ein Anstieg von 21% im Vergleich zum Jahr 2010. Auch der Anteil von schwangeren Frauen, die mit dem vorbeugenden Malariamittel Sulfadoxine-Pyrimethamine versorgt waren, verbesserte sich in 20 afrikanischen Ländern von 6% (2010) auf 31% (2015).
Ein weiterer Erfolg ist, dass mittlerweile 53% der Bevölkerung in subsaharischen Risikogebieten unter Moskitonetzen schlafen, die mit Insektenschutzmitteln imprägniert sind. Ein Zuwachs von mehr als 20% im Vergleich zu 2010. Laut Renate Bähr, Geschäftsführerin von „Deutsche Stiftung Weltbevölkerung“ zeigen diese Erfolge, „dass sich Investitionen in die Prävention, Diagnose und Behandlung dieser Krankheit auszahlen“. Dennoch bleibe der Handlungsbedarf enorm, wenn die Weltgemeinschaft ihr Ziel erreichen will, die Malaria-Epidemie bis 2030 zu beenden. Insbesondere für Kinder unter fünf Jahren ist Malaria aktuell ein tödliches Risiko, zu ihnen zählen 70% aller Malariatoten.
Quellen:
http://who.int/mediacentre/news/releases/2016/malaria-control-africa/en/
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