Magersucht kann in den Genen liegen

Anorexia nervosa
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Anorexia Nervosa.
Clinical Conditions: Anorexia Nervosa. Credit: Wellcome Collection. CC BY
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Im Rahmen einer internationalen Studie unter Beteiligung der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen konnte jetzt aufgezeigt werden, dass die Erkrankung Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, auch genetische Ursachen haben kann.

Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, ist nach Angaben des National Center of Excellence for Eating Disorders, USA, die psychiatrische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Betroffene, die an Anorexia nervosa erkranken, führen ihrem Körper dauerhaft zu wenig Nahrung zu. Manche verweigern Nahrungsaufnahme fast vollständig. In der Folge entsteht zum Teil gravierendes Untergewicht, das bis zum Tod führen kann. Lange Zeit vermutete man die Ursachen der Magersucht ausschließlich in der Psyche der Erkrankten.

Acht genetische Varianten

Im Rahmen der gerade publizierten internationalen Studie ist es den beteiligten Wissenschaftlern nun erstmals gelungen, insgesamt acht genetische Varianten zu identifizieren, die eindeutig mit Anorexia nervosa assoziiert sind. „Die identifizierten genetischen Faktoren beeinflussen auch den Bildungserfolg, den Stoffwechsel und die körperliche Aktivität. Das könnte beispielsweise mit erklären, warum Menschen mit Anorexia nervosa häufig unter einer Hyperaktivität leiden“, erklärt Prof. Johannes Hebebrand von der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am LVR-Klinikum Essen, der an der Studie mitgewirkt hat.

Neue Therapien möglich?

Bislang ist die Erfolgsbilanz der Behandlung von Magersucht vergleichsweise schlecht und auch nach einer erfolgreichen Therapie verlieren Betroffene nicht selten erneut gefährlich stark an Gewicht. „Dies mag auch daran liegen, dass metabolische Auslöser nicht in Betracht gezogen wurden“, erklärt Prof. Anke Hinney aus der genannten Klinik. „Die nun gewonnenen Erkenntnisse können zu neuen Therapien führen, die nicht nur an der Psyche, sondern auch am Stoffwechsel der Patienten ansetzen.

Basis der vom King‘s College London aus geleiteten internationalen Studie bildete die Untersuchung der Daten von knapp 17.000 Patienten an rund 100 Einrichtungen in 17 Ländern. (idw, red)

Literatur:

Hunna J. Watson, Zeynep Yilmaz, et al.: Genome-wide association study identifies eight risk loci and implicates metabo-psychiatric origins for anorexia nervosa. Nature Genetics, 2019; DOI: 10.1038/s41588-019-0439-2.

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