Liquid Biopsy bei schwarzem Hautkrebs

Neuer Bluttest
mg
schwarzer Hautkrebs
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Bei der Therapie eines Melanoms mit Immuncheckpoint-Inhibitoren lässt sich erst nach etwa drei Monaten feststellen, ob der Tumor zurückgeht. Ein neuer Bluttest, die Liquid Biopsy, kann schon früher Hinweise zur Effektivität liefern und dadurch die aufwendige radiologische Diagnostik ergänzen.

Immuncheckpoint-Inhibitoren stärken das eigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs. Die Zulassung der Antikörper hat die Überlebensrate der Patientinnen und Patienten auf zehn Jahre mehr als verdoppelt. Doch nur jede zweite Patientin bzw. jeder zweite Patient spricht auf die Therapie an und es können starke Nebenwirkungen auftreten. Da die natürliche Bremse des Immunsystems gelöst wird, können die Immunzellen einfacher auch gesundes Gewebe und Organe angreifen.

Ergänzung der Staging-Diagnostik

Bisher wird die Effektivität der ICI-Therapie in Form einer Staging-Diagnostik mittels Ganzkörper- oder PET-CT überprüft. Da die Therapie jedoch Zeit braucht, um die volle Wirkung zu entfalten, können Ärztinnen und Ärzte erst etwa drei Monate nach Therapiebeginn schauen, ob das Tumorgewebe zurückgeht. Um hier schneller eingreifen zu können, haben Forschende aus Tübingen daher parallel zur Staging-Diagnostik die sogenannte Liquid Biopsy durchgeführt.

Die Liquid Biopsy ist ein Bluttest, der zirkulierende Menge an Tumor-DNA im Blut anzeigt. Bei Brust- und Lungenkrebs wird sie bereits routinemäßig durchgeführt. Im Bereich des Melanoms setzt man sie bisher nur in Einzelfällen ein, da die Untersuchung von den Krankenkassen noch nicht erstattet wird. Doch aufgrund unterschiedlicher Faktoren wird sie immer wichtiger:

  • Sie ist kostengünstiger als ein PET-CT
  • Sie kann mehrfach in kurzer Zeit wiederholt werden (etwa monatlich)
  • Sie zeigt schon Wochen nach Therapiebeginn, ob die Menge der Tumor-DNA zu- oder abnimmt.

Liquid Biopsy: frühere Überprüfung der Therapie

Die neue Methode ermöglicht außerdem, sehr geringe Mengen der Tumor-DNA zu ermitteln. Dabei wurden nicht nur einzelne genetische Veränderungen des Tumors untersucht, sondern bis zu 30 unterschiedliche. Der Vergleich der Ergebnisse der Liquid Biopsy mit denen des PET-CT zeigt, dass die Liquid Biopsy schon früher angibt, ob Betroffene auf die ICI-Therapie ansprechen. Vor allem Patientinnen und Patienten mit Nebenwirkungen können so früher auf eine andere Therapie umgestellt werden, sollte die ICI-Therapie bei ihnen keine Wirkung zeigen.

Auch bei den Tumorfreien Patientinnen und Patienten ergab die Liquid Biopsy jeweils das gleiche Ergebnis wie das PET-CT.  Dadurch könnte den Betroffenen schädliche Strahlung erspart bleiben, wenn die eng getaktete radiologische Diagnostik mit der Liquid Biopsy ergänzt werden kann. Weitere Studien sollen zeigen, ob das Verfahren routinemäßig bei Melanompatientinnen und -patienten angewendet werden kann.

Literatur:
Schroeder, C., Gatidis, S., Kelemen, O. et al. Tumour-informed liquid biopsies to monitor advanced melanoma patients under immune checkpoint inhibition. Nat Commun 15, 8750 (2024); DOI: 10.1038/s41467-024-52923-0

Quelle: idw

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