Krebsforschung: Warum Bestrahlung nicht immer hilft

Sind individualisierte Kombinationstherapien die Lösung?
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Das Ziel: Die biologischen Prinzipien verstehen lernen, die den Therapieverlauf beeinflussen.
Wie gelingt es aggressiven Tumoren der Lunge oder der Bauspeicheldrüse, sich bei einigen Patient:innen einer Strahlentherapie zu entziehen? © Mark Kostich, stock.adobe.com
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Bei besonders aggressiven oder sehr ausgedehnten Tumoren wirkt die Bestrahlung unzureichend. Warum das so ist, wollen Forschende der medizinischen und biologischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen klären. Sie untersuchen die Mechanismen der individuellen Strahlenempfindlichkeit von Tumoren und Gewebe.

Die Wissenschaftler:innen möchten herausfinden, wie es aggressive Tumoren der Lunge oder der Bauspeicheldrüse schaffen, sich bei einigen Patient:innen einer Strahlentherapie zu entziehen. Sie fragen sich, woran es liegt, dass bei einigen Betroffenen das Risiko höher ist, dass sich Krebszellen aus dem Tumor lösen und Metastasen bilden, oder dass sie unerwünschte Nebenwirkungen entwickeln.

Biomarker gesucht

Um Antworten zu finden, suchen die Forschenden in experimentellen Projekten und klinischen Proben nach biologischen Merkmalen (Biomarkern). Solche Biomarker könnten Hinweise auf optimierte Therapieansätze geben und sogar eine Vorhersage des Behandlungsverlaufs ermöglichen. Dabei nutzen sie moderne Methoden der Biostatistik und Computerbiologie.

Individualisierte Therapiekonzepte angestrebt

„Wenn wir die biologischen Prinzipien verstehen lernen, die den Therapieverlauf individuell beeinflussen, kann in der Klinik in Zukunft besser entschieden werden, welche Kombinationstherapie für einzelne Betroffene am besten geeignet ist“, sagt Prof. Dr. Martin Stuschke,  Leiter der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). „Durch mögliche Erkenntnisse könnten Behandlungsmethoden entwickelt werden, dank derer die Überlebenschancen von Krebskranken sowie ihre Lebensqualität steigen“, ergänzt Prof. Dr. Verena Jendrossek,  Geschäftsführende Direktorin des Institutes für Zellbiologie (Tumorforschung) am UK Essen. Sie und Prof. Dr. Stuschke koordinieren die Forschungen zusammen mit dem Bioinformatiker Prof. Dr. Daniel Hoffmann vom Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB).

DFG fördert das Projekt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben als Graduiertenkolleg (GRK 2762) ab Oktober 2022 für 5 Jahre mit knapp 7 Millionen Euro. Das GRK 2762 ist eingebettet in die Forschungsaktivitäten des Westdeutschen Tumorzentrums Essen (WTZ), des ZMB sowie des Standorts Essen/Düsseldorf im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und des Comprehensive Cancer Center Cologne Essen (CCCE). Damit bietet es optimale Rahmenbedingungen für hochinnovative Forschungsansätze an der Schnittstelle zwischen Medizinischer Strahlenforschung, Präzisionsonkologie und Computerbiologie.

Quelle: Universität Duisburg Essen (UDE)

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