Die Dynamik scheint schon zu groß zu sein. Aber so ist es eben mit exponentiellen Entwicklungen. Sie lassen sich nur schwer wieder einfangen, erfordern schnelle und harte Gegenmaßnahmen, die jedoch kein Politiker auf seine Kappe nehmen wollte. Jetzt dürfte es ein extrem trauriges Weihnachten werden. Letztlich wurde die Lunte im Spätsommer gelegt, als die vielen Reiserückkehrer aus aller Herren Länder dafür gesorgt haben, dass sich das Virus weiter in der Bevölkerung halten konnte und auch in den Schulen verstärkt Einzug hielt. Als dann die glorreiche Idee aufkam, das einzige Schutzinstrument wie Maske in den Schulen wieder abzuschaffen, war eigentlich klar, wohin die Reise gehen wird. Hören wollte es freilich niemand.
Auch die aktuellen Zahlen der laufenden Erkältungssaison zeigen ja nur auf, dass die Bevölkerung bei den Kontakten wieder genauso aktiv ist wie vor der Pandemie. Solch ein Verhalten, das leider von der Politik forciert wurde, kann in einer Pandemie am Ende nur ins Fiasko führen. Im Englischen heißt es so schön: „Delta is a beast“. Und genau das ist diese Variante. Es werden verstärkt auch Junge infiziert und sie ist deutlich ansteckender. Auch dies wollte die Politik lange nicht wahrhaben (trotz aller Warnungen der seriösen Wissenschaftler).
Und wenn es für die Pandemie richtig dumm läuft, zeichnet sich in Afrika, das ja bisher kaum geimpft ist, eine neue Variante ab (B.1.1.529), die sehr viele Mutationen aufweist und bei der noch nicht klar ist, ob sie dem Immunsystem bzw. den Impfstoffen entkommen kann. Noch sind es erst wenige nachgewiesene Fälle, doch bei Delta lief es am Anfang ähnlich. Statt jedoch nun stärkere Reisebeschränkungen einzuführen, dürfte die Politik abermals zuschauen, bis es dann zu spät ist. Die anekdotischen Erzählungen in den sozialen Medien, wie wenig an deutschen Flughäfen (zumindest bisher) geprüft/überprüft wird, klingen erschreckend. So wird es mit Pandemiebekämpfung „Made in Germany“ nichts.
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