Kliniken: Erhöht der Tarifabschluss die Insolvenzgefahr?
Der Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass Krankenhäuser dauerhaft im Wettbewerb um Fachkräfte konkurrenzfähig blieben, betont die DKG. Doch die Politik sei in der Pflicht, die Kosten des teuersten Tarifabschlusses aller Zeiten zu refinanzieren.
Gehaltsplus von rund zwölf Prozent
„Der Kompromiss zwischen ver.di und den Arbeitgebern ist für die Krankenhäuser ein zweischneidiges Schwert", so DKG-Chef Dr. Gerald Gaß: . „Wir begrüßen natürlich den deutlichen Gehaltszuwachs für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem durchschnittlichen dauerhaften Gehaltsplus von rund zwölf Prozent haben Arbeitgeber und Gewerkschaften einen echten Inflationsausgleich für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst erreicht. Dieser Tarifabschluss ist ein wichtiges Zeichen, dass Krankenhäuser ihre Wettbewerbsfähigkeit am Arbeitsmarkt sicherstellen können."
Politik soll refinanzieren
Jedem müsse aber klar sein, dass die Kliniken diese hohen Personalkostenzuwächse mit den bisherigen Erlössteigerungen von 2,3 Prozent im vergangenen und 4,3 Prozent in diesem Jahr nicht refinanzieren könnten. Die Politik müsse jetzt unverzüglich handeln und die dauerhafte volle Refinanzierung der Personalkostenzuwächse sicherstellen. Dieser Tarifabschluss habe Signalwirkung auf alle Tarifverträge und werde ohne Zweifel die Blaupause sein für alles, was jetzt noch komme. Das Thema gehöre ganz oben auf die Agenda der laufenden Bund-Länder-Gespräche. Denn die „Insolvenzgefahr in der Klinikbranche war schon vor diesem Tarifabschluss sehr hoch und wird durch diese hohen Zuwächse bei den Personalkosten weiter anwachsen“.
Quelle: DKG
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