Mehr als zwei Drittel (69%) von fast 20.000 befragten Personen in 28 Ländern geben an, dass sie aus Sorge um den Klimawandel ihr Verhalten geändert haben. 17 Prozent sagen, sie hätten in den letzten Jahren „eine Menge“ Änderungen vorgenommen, bei 52 Prozent sind es zumindest „einige Änderungen“, während nicht einmal jeder Vierte (23%) angibt, sein Verhalten gar nicht geändert zu haben. Dies sind einige der Ergebnisse einer Umfrage, die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos kürzlich im Auftrag des World Economic Forum durchführte.
In Deutschland geben sechs von zehn Befragten (60%) an, ihr Verhalten für das Klima geändert zu haben. Am höchsten ist der Anteil allerdings in Indien (88%), Mexiko (86%), Chile (86%), China (85%), Malaysia (85%) und Peru (84%). Japan ist dagegen das einzige befragte Land, in dem nur eine Minderheit (31%) angibt, aus Sorge um den Klimawandel ihr Verhalten geändert zu haben, während fast die Hälfte (47%) behauptet, nichts dergleichen getan zu haben. Die drei anderen Länder, in denen mehr als ein Drittel der Befragten sein Verhalten nicht geändert hat, sind die Vereinigten Staaten (36%), Russland (35%) und die Niederlande (35%).
Maßnahmen, die aus Sorge um den Klimawandel ergriffen werden
Insgesamt konzentrieren sich die einzelnen Maßnahmen, die am häufigsten aus Sorge um den Klimawandel ergriffen werden, meist auf den eigenen Haushalt, wie zum Beispiel
- Wasserverbrauch (genannt von 60 % derer, die Veränderungen vorgenommen haben, das entspricht 41 % aller Befragten)
- Recycling von Produkten (57 %/39 %)
- Energieeinsparung (55 %/38 %)
- Längere Verwendung von Produkten (50 %/35 %)
- bewusster Lebensmitteleinkauf (46 %/32 %)
- Auswahl der Haushaltsgeräte (Typ, Marke, Energieverbrauch – 41 %/28 %)
Deutschland: Bewusster Lebensmitteleinkauf
In Deutschland steht bei denjenigen, die aus Sorge um den Klimawandel ihr Verhalten geändert haben, der bewusste Lebensmitteleinkauf, bei dem auf Art, Marke und Herkunft der Produkte geachtet wird, an oberster Stelle aller Maßnahmen. 63 Prozent und damit deutlich mehr als im Durchschnitt aller befragten Länder (46 %) setzen hier bei der Verhaltensänderung an, gefolgt von bewussterem Energieverbrauch beim Heizen, Beleuchten und Geräteeinsatz (56 %) sowie Recycling (55 %).
Eine weitere Maßnahme zum Klimaschutz, die in Deutschland überdurchschnittlich oft praktiziert wird, sind Veränderungen beim privaten Reisen. 41 Prozent derjenigen, die ihr Verhalten im Sinne des Klimaschutzes geändert haben, nennen dieses Kriterium, global sind es lediglich 29 Prozent.
Klimaschutzmaßnahmen, die in anderen Ländern häufiger genannt werden als im weltweiten Durchschnitt sind zum Beispiel der Wasserverbrauch in Südafrika, Recycling in Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland, der Energieverbrauch in den Niederlanden, der Arbeitsweg in China, Kompostierung in Kanada und Neuseeland sowie das eigene Kraftfahrzeug in Indien.
Quelle: Ipsos, 23.01.2020
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