Seit sechs Jahren wird mit dem Welt-Sepsis-Tag auf eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland aufmerksam gemacht: Blutvergiftung. Aus diesem Anlass fordert die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (BKK VBU), die Impfung gegen Meningokokken B zur Standardimpfung zu erklären. "Wir sollten alle Möglichkeiten der Prävention nutzen", sagt Jens Hermes, Impf-Experte der BKK VBU. Die BKK VBU übernimmt die Kosten der Impfung, auch wenn die Ständige Impfkommission sie noch nicht zur Regelimpfung erklärt hat.
Eine Blutvergiftung entsteht nicht immer nur durch eine Wunde, die sichtbar ist. Auch Infektionen wie zum Beispiel eine Hirnhautentzündung können die Erkrankung auslösen. Hirnhautentzündungen sind heimtückisch: Sie beginnen wie ein normaler grippaler Infekt mit Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber. Dann aber geht es rasant. Die von Meningokokken-Bakterien ausgelöste Krankheit kann zwei bis vier Tage nach der Ansteckung innerhalb weniger Stunden zu einer lebensgefährlichen Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) oder eben einer Sepsis, also einer Blutvergiftung, führen.
Da die ersten Anzeichen so unspezifisch sind, ist es auch für Ärzte schwer, früh eine Diagnose zu stellen. Übertragen werden die Bakterien durch Tröpfchen, das heißt beim Sprechen, Husten, Händeschütteln. Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche sind besonders gefährdet. In diesem Jahr endeten zwei Infektionen mit Meningokokken B bei Kita-Kindern in Deutschland sogar tödlich.
Seit 2013 gibt es in Deutschland einen Impfstoff gegen Meningokokken B. Die Ständige Impfkommission entschied, nicht allen Kindern die Immunisierung standardmäßig zu empfehlen. Begründung: Meningokokken-B-Erkrankungen führen zwar häufig zu schweren Verläufen, insgesamt sei die Krankheitslast in Deutschland aber niedrig und weiterhin abnehmend. Die Impfkommission will zunächst weiter Daten zu Sicherheit, Effektivität und Schutzdauer sichten.
Quelle: BKK VBU, 11.09.2018
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