CT- oder PET-Scans können bei Krebsbehandlungen den Therapieerfolg dokumentieren und auch das Staging vereinfachen. Die engen Röhren lösen jedoch bei einigen Patientinnen und Patienten Ängste aus, die die Bildqualität beeinträchtigen können. In solchen Fällen greifen Radiologinnen und Radiologen bisher auf Benzodiazepin zurück, um dennoch gute Ergebnisse zu erzielen und den Betroffenen die Angst zu nehmen. Sie können jedoch Nebenwirkungen hervorrufen wie Verwirrtheit, Demenz Hypersomnie oder auch Ataxie. Patientinnen und Patienten können sich verletzen und gerade bei älteren Betroffenen muss man die weiteren Medikamente mit einbeziehen, die bereits eingenommen werden.
Alternative Cannabidiol?
Cannabidiol ist eine nicht psychoaktive Substanz aus der Hanfpflanze Cannabis sativa. Forschende in den USA haben nun getestet, ob sich Cannabidiol als Alternative zu Benzodiazepin eignet, um Patientinnen und Patienten die Angst vor einer CT oder einem PET-Scan zu nehmen. Die randomisierte Studie untersuchte den Nutzen an Brustkrebspatientinnen: Eine Gruppe erhielt das Cannabidiol, die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo.
Im Vergleich zur guten Placebowirkung in der Kontrollgruppe war der Nutzen zwar nicht signifikant, die Forschenden gehen dennoch davon aus, dass Cannabidiol eine verträgliche Alternative ist – ohne die Nebenwirkungen, die mit Benzodiazepin verbunden sind. Da kein THC enthalten sind, kann keine Rauschwirkung auftreten und das Sturzrisiko wird nicht erhöht. Da es bereits als Medikament für andere Erkrankungen zugelassen ist, ist die Durchführung klinischer Studien zudem einfacher.
Grundlage für weitere Studien
In der Pilotstudie nahmen 50 Brustkrebspatientinnen im fortgeschrittenen Stadium teil, die anderthalb Stunden vor CT oder PET eine Tablette erhielten: entweder mit Cannabidiol oder Placebo. Die Patientinnen schätzten ihre Angst auf den Visual Analogue Mood Scales (VAMS) ein. Vor der Einnahme der Tabletten lag der Wert im Durchschnitt bei 70,6 mm (von maximal 100 mm), nach der Untersuchung sank der Wert auf 51,5 mm.
Schlimme Nebenwirkungen traten keine auf. Eine Patientin klagte über Übelkeit 1. Grades, eine zweite über Übelkeit und Schmerzen 2. Grades. Die Forschenden ziehen aus den Ergebnissen dennoch eine positive Bilanz für den Einsatz. Diese ersten Ergebnisse liefern damit den Grundstein für weitere, größere Studien, um die Wirkung an einer größeren Patientenkohorte zu überprüfen.
Quelle: aerzteblatt.de
Artikel teilen