Iomeprol als versorgungskritisch gelistet
Bereits seit dem Frühjahr listet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Wirkstoff Iomeprol als versorgungsrelevant und versorgungskritisch. Er ist im Kontrastmittel Imeron® enthalten, das unter anderem bei CT zum Einsatz kommt. Doch wie kann es zu Lieferengpässen bei Kontrastmitteln kommen?
Versorgungsrelevant und versorgungskritisch
Versorgungsrelevant sind die Wirkstoffe, deren Arzneimittel verschreibungspflichtig sind und für die Gesamtbevölkerung von Bedeutung sind. Gibt es nur wenige Hersteller dieser Medikamente und ein Lieferengpass droht, können sie auch als versorgungskritisch eingestuft werden. Notfallmedikamente, Antibiotika oder auch Krebsmedikamente gelten als versorgungskritisch – und auch Kontrastmittel.
Denn insgesamt wurden 2022 13,7 Millionen Untersuchungen mit Kontrastmitteln durchgeführt. Sie müssen sowohl in ausreichender Menge als auch jederzeit verfügbar sein, da sonst die Diagnose und das weitere Vorgehen in der Behandlung stagnieren können. Da jedoch nur vier Hersteller den Markt dominieren, kann es in der Produktion und Vertrieb zu Problemen kommen, wenn internationale Lieferketten oder eine gesteigerte Nachfrage aufkommen.
Diverse Hindernisse
Auch die Vergütung der Kontrastmittel kann Lieferengpässe begünstigen. Häufig werden sie so niedrig vergütet, dass es die Produktion erschwert. Wenn Exklusivverträge mit bestimmten Herstellern geschlossen werden, können zudem andere Hersteller nicht einspringen, sollte es Probleme in der Versorgung geben.
Eine Diversifizierung der Lieferketten und Notfallreserven seien neben dem Verbot von Exklusivverträgen wichtig, um die Versorgung zu gewährleisten, erläutert Chakib Lemzouri, Leiter Gesundheitspolitik und Tender der Bracco Imaging Deutschland GmbH, Hersteller von Imeron®. Die Listung von Imeron® als versorgungskritisch sei jedoch ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Quelle: Bracco
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