Interviews zu Herausforderungen in der Laboratoriumsmedizin
DGKL Präsident Prof. Dr. Harald Renz betont am Rande des diesjährigen Deutschen Kongresses für Laboratoriumsmedizin (DKLM), dass die vielfältigen Möglichkeiten der Laboratoriumsmedizin auch zugänglich gemacht werden müssen. Und zwar sowohl regulatorisch als auch finanziell. Gleichzeitig müsse die Laboratoriumsmedizin auch bezahlbar bleiben und der Beruf der MTL attraktiver gemacht werden für die jüngere Generation. Ohne MT gebe es keine gute Diagnostik.
Dr. Jakob Adler vom Institut für Hämostaseologie und Pharmakologie und Institut für Medizinische Diagnostik Berlin geht auf das Thema KI ein. Alle müssten künftig damit umgehen können. Gerade die Grenzen der Algorithmen müssten bekannt sein. Die Technologie werde sich in den Werkzeugkasten einreihen.
Prof. Dr. Peter Luppa von der TU München betont die revolutionären neuen Entwicklungen im Bereich POCT. Mit den Kartuschensystemen seien ganz neue Anwendungen möglich geworden. Im Diabetesbereich sieht er Herausforderungen in der Qualitätssicherung. Hier müssten auch die MT dran bleiben.
Prof. Dr. Stefan Holdenrieder vom Deutschen Herzzentrum München erläutert die Vorteile des Liquid Profiling, also die Diagnostik im Blut zirkulierender Nukleinsäuren (CNAPS) bei Tumorpatienten. Es gebe inzwischen den klinischen Beweis, dass die zusätzlichen Messungen die Versorgung der Patienten verbessere und das Überleben verlängere. Noch fehlen jedoch die Vergütungsregelungen. Für MT ergäben sich in diesem Bereich fantastische Chancen, die Kompetenzen zu erweitern.
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