Bei der Fettleber wird zwischen der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL) und der alkoholischen Fettleber (AFL) unterschieden. Eine Therapie zielt in erster Linie auf eine Lebensstil-Änderung mit mehr Bewegung und einer Ernährungsumstellung unterschieden – oft ist es allerdings schwierig, diese Unterscheidung eindeutig zu treffen. Zu den Ursachen, die oft in Kombinationen zu einer Fettleber führen, zählen neben falscher Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht, starker Alkoholkonsum oder auch ein bestehender Diabetes mellitus.
Gesundheitliche Folgen erster Umbauprozesse
Welche ernsten gesundheitlichen Probleme folgen können, wenn dieser erste Umbauprozess der Leber nicht aufgehalten wird und über einen längeren Zeitraum andauert, erläutert der Leberspezialist und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Leberstiftung, Prof. Dr. Michael P. Manns: „Während die einfache Verfettung, also beispielsweise eine NAFL noch relativ harmlos ist, liegen bei einer nicht-alkoholischen Fettleberentzündung, der sogenannten NASH (Non-alcoholic Steatohepatitis), entzündliche Veränderungen in der Leber vor. Bei einer länger anhaltenden Entzündung führt dieser Prozess zu einem Absterben der Leberzellen, welche dann durch Bindegewebe ersetzt werden (Leberfibrose). Dieser Prozess kann schließlich zu einem kompletten, bindegewebigen Umbau der Leber (Leberzirrhose) führen, wodurch die Funktion der Leber deutlich beeinträchtigt wird.
Leberzellkrebsrisiko deutlich erhöht
Durch Laborwerte, bildgebende Verfahren wie Ultraschall und eventuell eine Leberprobe (Biopsie) können wir diese Stadien unterscheiden. Es ist zu beachten, dass bei einer Fettlebererkrankung das Risiko für die Entwicklung eines Leberzellkrebses (HCC) deutlich erhöht ist. Während sich bei den meisten Lebererkrankungen ein HCC aus der Leberzirrhose entwickelt, muss dies bei der Fettleber nicht der Fall sein. Bei fast 50 Prozent der fettleberbedingten Krebsfälle litten die Patienten vorher offensichtlich nicht an einer Leberzirrhose, sondern lediglich an einer NASH.“
Die NASH wird von Experten als sogenannte Indikator-Erkrankung eingestuft: Man stirbt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wenn man eine Fettleber-Entzündung hat. Diese kann somit als ein Hinweis für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung gesehen werden. Es gibt bislang keine zugelassenen Medikamente für die Diagnose nicht-alkoholische Fettleber. Die Therapie zielt in erster Linie auf eine Lebensstil-Änderung mit mehr Bewegung und einer Ernährungsumstellung.
Tag der gesunden Ernährung am 7. März
„Mit der Fokussierung des diesjährigen Tages der gesunden Ernährung auf das relevante Thema Herz-Kreislauferkrankungen und den damit in Zusammenhang stehenden Erkrankungen ergänzt der Aktionstag das Engagement der Deutschen Leberstiftung bei der Aufklärung über vermeidbare Lebererkrankungen. Wie eine aktuelle Studie belegt, hat die Leberzirrhose von allen chronischen Krankheiten, die in Deutschland die Einweisung in ein Krankenhaus erfordern, die höchste Mortalitätsrate. Die Häufigkeit von Zirrhosen, die durch eine NAFL bedingt sind, hat sich von 2005 bis 2018 vervierfacht und geht einher mit dem Anstieg von Patienten mit Adipositas, also krankhaftem Übergewicht. Die Gesundheitspolitik ist gefordert, verstärkt Aufklärungskampagnen über die Gefahren von ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung zu initiieren. Außerdem müssen intensive Forschungen vorangetrieben werden, um die Ursachen, Risikofaktoren und mögliche Diagnosen und Therapieansätze der Fettlebererkrankung und resultierende Schädigungen anderer Organsysteme zu analysieren“, betont Prof. Manns.
Quelle: Deutsche Leberstiftung
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