Gesundheitsstudie NAKO startet in die dritte Runde
Ziel der Langzeitstudie ist es, chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Auch Möglichkeiten der Früherkennung von Krankheiten sollen identifiziert werden.
Ganzkörperuntersuchungen mit MRT
Seit 2014 haben bundesweit 205.217 Frauen und Männer an der ersten Untersuchungswelle und bislang rund 130.000 Probanden davon an der Zweituntersuchung teilgenommen. Die weitere Förderung und Fortsetzung bis 2028 in einer zweiten Folgeuntersuchung ist bereits beschlossen. Schon bald werden die Einladungen für die dritte Untersuchungswelle versendet.
Das Hauptuntersuchungszentrum in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich seit Januar 2015 im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg. Die Vier-Tore-Stadt gehört bundesweit zu den fünf Standorten, an denen auch zusätzlich einstündige Ganzkörperuntersuchungen mit einem Magnetresonanztomographen (MRT) vorgenommen werden.
In der Basisuntersuchung von 2014 bis 2019 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 22.009 Teilnehmende aus der Region Mecklenburgische Seenplatte untersucht, davon erhielten 6.687 eine MRT-Untersuchung. An der noch laufenden ersten Folgeuntersuchung ab 2018 nahmen 13.370 Probanden teil, 3.931 mit MRT. Deutschlandweit ist das Ziel der NAKO Gesundheitsstudie, in der Zweituntersuchung 135.000 Teilnehmende zu untersuchen, davon 18.000 mit MRT-Untersuchung.
Circa 28 Millionen Bioproben
Die Untersuchungsergebnisse sind bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit von großem Interesse. So werden im Laufe der Studie beispielsweise circa 28 Millionen Bioproben gesammelt und gelagert und stehen für die internationale wissenschaftliche Forschung zur Verfügung. Es gibt mittlerweile mehr als 500 Datennutzungsanträge für die NAKO. In rund 130 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachjournalen wurden die Erkenntnisse publiziert.
Dabei wurden auch regionale Entwicklungen diskutiert. So wurde durch die Untersuchungen nochmals bestätigt, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Menschen mit dem höchsten Body-Mass-Index leben. Zugleich wurden die Grenzen des Body-Mass-Index in der klinischen Routine und Wissenschaft aufgezeigt und ergänzende Untersuchungen integriert. Ferner wurde beispielsweise erkannt, dass erstgeborene Kinder ein höheres Risiko haben, an Typ-1-Diabetes zu erkranken als später geborene Kinder.
Auswirkungen der Coronapandemie
Menschen mit Migrationshintergrund haben höhere Risiken für Depressionen als Personen ohne Migrationshintergrund. Ein schlechter sozioökonomischer Status erhöht dieses Risiko noch einmal. Auch die Coronapandemie spielte eine Rolle. Die körperlichen Aktivitäten wurden während der Pandemie reduziert, allerdings stärker bei jüngeren als bei älteren Personen. Während der Pandemie haben ältere Erwachsene weniger Sorgen und Ängste gehabt als jüngere. Knapp jeder Dritte fühlte sich während der Pandemie einsam. Frauen und wiederum Jüngere waren häufiger betroffen.
Weitere Informationen: https://nako.de
Quelle: idw
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