Generikaunternehmen haben in Deutschland einen Versorgungsanteil von 77 % (im ambulanten Bereich der gesetzlich Versicherten, gemessen in Tagestherapiedosen, DDD). Das Berliner IGES Institut hat im Auftrag von Pro Generika analysiert, wie hoch der Versorgungsanteil der Generika im Bereich der systemischen Antibiotika im Jahr 2016 war. Ergebnis: Im ambulanten Bereich decken Generikaunternehmen mit 97 % (in DDD) nahezu den gesamten Bedarf an systemischen Antibiotika ab. Im stationären Sektor sind es ebenfalls sehr hohe 92 %.
Beiden Sektoren ist der immens hohe Preisdruck gemein, der auf generischen Antibiotika lastet. Im ambulanten Bereich fallen zum Beispiel rund zwei Drittel der verordneten Antibiotika noch zusätzlich unter Rabattvertrag.
Der Preisdruck ist auch mit ursächlich für die im ambulanten Bereich zu beobachtende insgesamt rückläufige Anbieteranzahl und für eine steigende Marktkonzentration auf Wirkstoffebene (also eine abnehmende Anzahl der Anbieter für ein und denselben Wirkstoff).
Liefer- und Versorgungsengpässe
Antibiotika waren bereits in der Vergangenheit immer wieder von Liefer- und Versorgungsengpässen betroffen. Unter Experten besteht Einigkeit, dass die Anbieteranzahl in dem Maße abnimmt, wie der Preisdruck weiter steigt, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Engpässen erhöht. Gerade bei Antibiotika sind aber Engpässe aufgrund der unterschiedlichen Wirkspektren und Resistenzsituationen zwischen den einzelnen Wirkstoffen nicht ohne Weiteres zu kompensieren.
Für die Versorgungssicherheit in Deutschland ist es daher umso wichtiger, den Preisdruck auf generische Antibiotika nicht noch weiter zu erhöhen, damit sie auch in Zukunft ihre bedeutsame Rolle für eine wirksame Arzneimittelversorgung erfüllen können.
Quelle: Pro Generika, 24.08.2017
Artikel teilen