Fachgesellschaften stützen STIKO bei Impfempfehlungen

Wissenschaftlich fundiert und Evidenz-verpflichtet
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STIKO
Rückendeckung für STIKO Benedikt, stock.aobe.com
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Mit Sorge betrachten die unterzeichnenden 27 Fachgesellschaften und die AWMF die aktuelle Diskussion um Impfziele, Priorisierung und der Verknüpfung von Impfung und Öffnungsstrategien, insbesondere, was die zentrale Rolle der Ständigen Impfkommission (STIKO) betrifft.

Nachdem die Politik mit ihren Impfentscheidungen vorgeprescht ist und die Aufhebung der Impfpriorisierung beschlossen hatte, sehen sich die Fachgesellschaften genötigt, Stellung zu beziehen. Die unterzeichnenden wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften und die AWMF sprechen der STIKO ihr ausdrückliches Vertrauen aus. Entsprechend heißt es, dass die Empfehlungen der STIKO eine wichtige Funktion für die Transparenz, Klarheit, Verlässlichkeit und Akzeptanz staatlichen Handelns im Sinne des öffentlichen Gesundheitsschutzes der Bevölkerung haben. Die STIKO habe nach dem Infektionsschutzgesetz die mandatierte Aufgabe, Empfehlungen zu Schutzimpfungen herauszugeben. Diese seien maßgeblich für die Länder, Gesundheitsämter und impfenden Ärzte, im Falle der Impfung von Kindern auch für die Aufklärung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten. Die obersten Landesgesundheitsbehörden sprächen öffentliche Empfehlungen für Schutzimpfungen oder andere Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe auf der Grundlage der jeweiligen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission aus.

Vertrauen ausgesprochen

Impfempfehlungen der STIKO seien eine wichtige Vorbereitung von politischen Entscheidungsfindungen bei der SARS-CoV-2 Pandemiebekämpfung in Deutschland, in dem ein strukturierter Prozess der Risikobewertung auf den derzeit besten verfügbaren, wissenschaftlichen Erkenntnissen und hieraus abgeleitet die Verabschiedung konkreter wissenschaftlicher Empfehlungen auf einer gesetzlich verankerten Basis erfolge, heißt es weiter.

Dem Auftrag der Herausgabe von Impfempfehlungen und von Kriterien einer Priorisierung sei die STIKO bislang in wissenschaftlich begründeter und der verfügbaren Evidenz verpflichteten Weise nachgekommen. Hieraus resultiere bisher auch der notwendige breite gesellschaftliche Konsens.

Die Unterzeichner betonen, dass sie nachdrücklich die Arbeit der STIKO und ihren Auftrag, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse unabhängig und frei von Beeinflussung, Risikoabschätzungen und Empfehlungen zu erarbeiten, unterstützen. Die STIKO-Mitglieder brächten eine vielfältige klinische und wissenschaftliche Expertise mit und müssten weiter unabhängig und objektiv agieren können. Der aktuelle Anlass der Vorbereitung einer Impfstrategie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre zeige exemplarisch, dass ein solches, der Wissenschaft und Evidenz verpflichtetes Expertengremium dringend notwendig sei.

Diese Stellungnahme wurde von Vertretern der DGKH und der DGKJ initiiert und von der AWMF und den weiteren aufgeführten Fachgesellschaften (insbes. DGEpi) finalisiert. Alle aufgeführten Fachgesellschaften unterstützten diese Stellungnahme:

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF)
AWMF-Arbeitskreis Krankenhaus- und Praxishygiene
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO)
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG)
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP)
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)
Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG)
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
Deutsche Gesellschaft für Physikalische und Rehabilitative Medizin e.V. (DGPRM)
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN)
Deutsche Gesellschaft für Hals- Nasen- Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO-KHC)
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V. (DGAV)
Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V. (DGIIN)
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. (DGKL)
Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR)
Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. (GTH)
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e.V. (DGEpi)
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin e.V. (GHUP)
Gesellschaft für Virologie e.V. (GfV)
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V. (DGPI)
Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. (DNEbM)
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK)
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK)
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)

Die Stellungnahme wird weiterhin unterstützt von:
Deutscher Rat für Wiederbelebung (GRC)

Quelle: idw/ AWMF

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