Erster Fall von West-Nil-Virus-Infektion in Deutschland?
Der Erkrankungsbeginn des Patienten sei Mitte August gewesen, berichtet das RKI. Er sei am Klinikum St. Georg in Leipzig behandelt worden und sei mittlerweile genesen entlassen worden. Der virologische Nachweis erfolgte am Nationalen Referenzzentrum für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) sowohl serologisch, als auch durch direkten Nachweis des Virusgenoms mit einer WNV-spezifischen PCR, so das RKI. Dieser Nachweis unterstütze die Erkenntnisse aus den Daten der WNV-Testung von Vögeln und Pferden durch die Veterinärbehörden und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dass insbesondere in Ostdeutschland WNV in diesem Sommer zirkulierte. Er bestätige, dass auch ein Infektionsrisiko für Menschen bestand.
Die Etablierung des WNV nördlich der Alpen könne am ehesten durch die ungewöhnlich warmen Sommer 2018 und 2019 erklärt werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) führe gemeinsam mit dem BNITM epidemiologische Studien zur Infektionshäufigkeit und zu Risikofaktoren beim Menschen durch. Unter anderem wurde in Kooperation mit drei überregionalen Blutspendediensten eine Studie koordiniert, bei der alle Spenden in den Regionen, in denen WNV-positive Tiere 2018 und 2019 gefunden wurden, seit Ende Juli 2019 auf WNV-RNA untersucht wurden. Alle der mehr als 2.000 untersuchten Spenden seien jedoch negativ gewesen. (RKI)
Zum Hintergrund:
Artikel teilen