Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich zur Gebärmutter-Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst und andere Organe und Gewebe bedeckt. Laut RKI leiden 10 bis 15 Prozent der Frauen in Deutschland daran. Zu den Symptomen gehören starke Schmerzen und weitere Beschwerden, die jedoch sehr unterschiedlich ausfallen können. Daher wird die Diagnose häufig erst spät gestellt. Bleibt das Gewebe im Körper, kann es sogar zur Unfruchtbarkeit kommen.
Bildgebung der Endometriose mit Hyperspektral-Kamera
Goldstandard zur Behandlung ist die Endoskopie. Anhand des Endoskop-Bildes wird auch erst entschieden, wo die Endometriose vorliegt und entfernt werden muss. An der FH Dortmund wird nun auch auf eine hyperspektrale Bildanalyse gesetzt zur Analyse des Gewebes. Der Vorteil zum Endoskop-Bild: mit der Hyperspektral-Kamera werden 255 Spektralbänder erfasst, beim Endoskop sind es lediglich drei (rot, blau, grün).
Durch die Hyperspektral-Kamera werden sogar Spektralbänder erfasst wie Nah-Infrarot bis UV, die für das menschliche Auge gar nicht wahrnehmbar sind. Mithilfe von KI werden diese Bilder dann analysiert und nach Endometriose abgesucht. Die neue Bildgebung soll in Zukunft direkt während der Endoskopie zum Einsatz kommen und die Live-Bilder nach Läsionen untersuchen. Somit soll der Rückstand an Endometriose-Gewebe größtmöglich reduziert werden, um Folge-Operationen zu vermeiden.
Die FH Dortmund kooperiert hier bereits mit dem Klinikum Dortmund und dem Endometriosezentrum des Marienkrankenhauses Schwerte, die jeweils mit einer Hyperspektralkamera ausgestattet wurden. Auf lange Sicht solle die Hyperspektral-Kamera ins Endoskop integriert werden. Dafür wird derzeit untersucht, welche Spektralbänder genau für die Erkennung der Endometriose-Läsionen notwendig sind.
Quelle: idw
Artikel teilen