„Empörung über ungeimpfte COVID-Patienten“

Deutsche Krankenhausgesellschaft
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Intensivstation
Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen werde, stehe in diesem Moment einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung, so die DKG. pirke stock.adobe.com
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Angesichts der noch immer unzureichenden Impfquote in Deutschland appelliert der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß an die noch Ungeimpften, sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst zu werden.

„Wir leben in einer freien und demokratischen Gesellschaft, in der es grundsätzlich auch für jeden ein individuelles Recht auf Krankheit gibt. Und selbstverständlich fragt niemand im Krankenhaus bei der Aufnahme eines Patienten, ob seine Erkrankung selbstverschuldet sei und durch ein zumutbares Maß an Prävention oder Vorsicht hätte vermieden werden können“, betont Gaß.

Jede Patientin und jeder Patient erhalte die bestmögliche Versorgung, und das sei auch gut und richtig so. „Dennoch kann ich die Empörung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade in den Intensivstationen nachvollziehen, die den ungeimpften COVID-Patienten rücksichtsloses Verhalten vorwerfen. Die Pflegekräfte und Mediziner befinden sich vielfach seit rund 18 Monaten in einem sehr belastenden Ausnahmezustand. Sie sorgen sich in ihrer Empörung um die Möglichkeit, auch in den kommenden Wochen und Monaten für alle Patienten die maximale Gesundheitsversorgung leisten zu können. Und sie sorgen sich auch darum, dass ein Teil der Mitarbeiter, die in den Intensivstationen ihren Dienst leisten, frustriert und enttäuscht den Kliniken den Rücken kehren.“

Das Prinzip der Solidarität

Wir müssten gemeinsam anerkennen, dass wir auch im Gesundheitswesen über endliche Ressourcen verfügen und unser gesellschaftliches Zusammenleben nur dann funktioniert, wenn sich der allergrößte Teil der Bürgerinnen und Bürger solidarisch und verantwortungsbewusst gegenüber der Gemeinschaft verhält, fordert Gaß. „Das heißt konkret: Wenn die Gesellschaft insgesamt oder in großen Teilen das Prinzip der Solidarität missachtet, werden wir nicht mehr in der Lage sein, eine bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle diejenigen zu ermöglichen, die diese Ressourcen im Notfall brauchen.“

Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen werde, stehe in diesem Moment einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung. „90 Prozent der COVID-Patienten in den Intensivstationen sind nicht geimpft. Nur bei den allerwenigsten gebe es medizinische Gründe, die eine Impfung ausschließen. Es ist deshalb ein wichtiger Akt der Solidarität und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, durch die eigene Impfung die knappen und wertvollen personellen und medizintechnischen Ressourcen in unseren Krankenhäusern für die schwerkranken Patientinnen und Patienten zu schonen, die dringend darauf angewiesen sind“, sagt Gaß abschließend.

 
Quelle: DKG, 30.09.2021

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