Man könne noch keine Empfehlung abgeben, sagte Reinhardt der Rheinischen Post (28.05.2021). Es sei deshalb richtig, dass die Ständige Impfkommission mit Bedacht analysiert, wie groß die Gefährdung der Kinder durch SARS-CoV-2 tatsächlich ist. „Es sollte jetzt auch kein politischer und gesellschaftlicher Druck ausgeübt werden, Eltern zur Impfung ihrer Kinder zu drängen“, erklärt Reinhardt. Insofern sei auch die Klarstellung von Bund und Ländern wichtig, dass ein sicherer Schulbetrieb unabhängig davon gewährleistet wird, wie viele Schüler ein Impfangebot wahrnehmen.
„Schon gar nicht darf die Teilnahme am Präsenzunterricht von einer Impfung abhängig gemacht werden. Dies wäre nichts Anderes als eine Coronaimpfpflicht durch die Hintertür“, warnte Reinhardt. Er forderte Bund und Länder eindringlich auf, den Arztpraxen genügend Impfstoff bereitzustellen. „Dass die Impfungen von Kindern und Jugendlichen vor allem in den Praxen erfolgen sollen, setzt zwingend eine ausreichende Belieferung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte mit Vakzinen voraus. Derzeit aber reichen die verfügbaren Kapazitäten noch nicht aus“, sagte Reinhardt.
Praxispersonal müsse aus diesem Grund viel Zeit für diejenigen Patienten aufwenden, die bei den Impfungen noch nicht zum Zuge kommen und deshalb frustriert sind. „Diese Frustwelle darf sich keinesfalls fortsetzen oder gar verstärken“, forderte er.
Quelle: BÄK, 28.05.2021
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