Jeden Tag nehmen sich in Deutschland nahezu 30 Menschen das Leben. Damit sterben hierzulande jährlich circa 10.000 Menschen durch Suizid. Weltweit sind rund 800.000 Todesfälle durch Suizid zu verzeichnen. Die Zahl der Suizidversuche ist schätzungsweise 15- bis 20mal so hoch.
Zwei von drei Suiziden werden dabei in Deutschland von Männern verübt, insbesondere ältere Männer haben ein erhöhtes Risiko. Bei den Suizidversuchen sind hingegen junge Frauen besonders gefährdet. Weltweit ist Suizid die zweithäufigste Todesursache unter den 15- bis 29-Jährigen.
In den westlichen Industrieländern erfolgt die große Mehrheit dieser Todesfälle vor dem Hintergrund einer psychischen Erkrankung. Dabei kommt der Depression eine zentrale Rolle zu. Aufgrund der engen Verbindung von Depression und suizidalem Verhalten führt eine verbesserte Behandlung von depressiven Erkrankungen zu einer verringerten Rate suizidaler Handlungen (Suizidversuche und vollendeter Suizide).
Risiko- und Schutzfaktoren
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe möchte deshalb Entscheidungsträger und Öffentlichkeit über die Erkrankung Depression, ihre Behandlungsmöglichkeiten sowie die Suizidprävention informieren. Mit der Veröffentlichung der deutschen Übersetzung des erstmals 2014 erschienenen Suizidpräventionsberichts der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll hierzu ein weiterer Beitrag geleistet werden.
Der Bericht gibt sowohl einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu suizidalem Verhalten als auch zu Risiko- und Schutzfaktoren. Es werden zudem Aktionen und Maßnahmen vorgestellt, wie Suizidprävention gelingen kann – zum Beispiel durch einen erschwerten Zugang zu tödlichen Methoden, durch die Beseitigung von Versorgungsengpässen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die Förderung von verantwortungsvoller Medienberichterstattung zur Reduzierung von Nachahmungstaten oder die Schulung von Multiplikatoren.
In diesem Zusammenhang findet auch das von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe für lokale Bündnisse angebotene 4-Ebenen-Interventionskonzept Erwähnung, das neben Deutschland auch in vielen weiteren europäischen Ländern sowie in Kanada und Chile umgesetzt wird.
Der Suizidpräventionsbericht in deutscher Sprache steht ab sofort auf der Homepage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zum kostenlosen Download bereit.
Auf der Homepage der WHO steht der Suizidpräventionsbericht in acht weiteren Sprachen, unter anderem in Englisch, Französisch und Russisch kostenlos zum Download zur Verfügung.
Quelle: idw/Stiftung Deutsche Depressionshilfe, 05.09.2016
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