Drei bis fünf Prozent der Jugendlichen in Deutschland sind nach Expertenangaben internetsüchtig und ist zwischen den Geschlechtern ziemlich gleich verteilt. Jungen würden eher von Onlinespielen abhängig, Mädchen von sozialen Netzwerken wie Facebook, sagte der Heidelberger Psychiater Michael Kaess in einem am Freitag in Augsburg veröffentlichten Gespräch mit der Katholischen Jugendfürsorge. Das Internet könne «wie eigentlich alle belohnenden und exzessiv ausgeführten Verhaltensweisen» zur Sucht führen.
Eltern könnten eine mögliche Abhängigkeit ihrer Kinder nicht an der Zeit der Internetnutzung erkennen, ergänzte Kaess. "Das ist ähnlich wie bei Alkoholikern, bei denen ist auch die Trinkmenge nicht entscheidend." Mütter und Väter sollten vielmehr auf typisches Suchtverhalten achten, etwa ob es ein starkes Verlangen nach dem Internet gebe, das Kind nur noch dieses Thema im Kopf habe oder im Verbotsfall Entzugssymptome zeige, so der Mediziner.
Quelle: Pressemitteilung Katholische Jugendfürsorge, 20.05.2016
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