Die vertragszahnärztlichen Behandlungsdaten zeigen ab 2013 einen deutlichen Anstieg der diagnostizierten chronischen Nierenerkrankungen, so eine Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für dia kassenärztliche Versorgung (Zi). Im Zeitraum von 2013 bis 2022 stieg der Anteil der Diagnosen von 4,43 Prozent auf 7,07 Prozent an. 2022 waren somit fast 3 Millionen Menschen von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen. Die Anzahl der Dialysebehandlungen hingegen stagnierte, da die Dialyse-bedürftigen verschlüsselten Erkrankungsstadien rückläufig waren. Dafür stieg das therapierelevante Stadium 3 besonders stark an.
Erhöhte Prävalenz unter Männern und Frauen
2015 zeichnete sich eine stark erhöhte alterstandardisierte Prävalenz unter Männern ab. 5,56 Prozent wurden mit einer Nierenerkrankung diagnostiziert, während die Prävalenz bei Frauen 3,65 Prozent betrug. Im weiteren Verlauf bis 2022 gleichten sich die beiden Werte jedoch wieder an: Männer lagen 2022 bei 7,75 Prozent und Frauen bei 5,88 Prozent. Auch geografisch lässt sich eine stärkere Prävalenz in Ostdeutschland feststellen. 2022 zeigten Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg die höchsten Prävalenzwerte. Dennoch veränderte sich auch hier nicht die Zahl der dialysepflichten Personen.
Der deutliche Anstieg der Diagnosen bei gleichbleibender Anzahl der Dialysen lässt auf ein frühzeitiges Feststellen und eine frühzeitige Behandlung der Nierenerkrankungen schließen. Auch die regionale Prävalenz in Ostdeutschland erscheint plausibel, betrachtet man die dort erhöhte Morbidität der wichtigen Risikofaktoren Hypertonie und Diabetes mellitus Typ 2.
Quelle: Zi
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