Gleich fünf Studien hatten innerhalb eines Jahres die Überlegenheit der Intervention gegenüber der systemischen Lysetherapie nachgewiesen (vgl. www.dgn.de). Seitdem gehören Thrombektomien zum Alltag von Kliniken mit einer angeschlossenen Stroke Unit, und MTRA sind im interprofessionellen Therapieteam fester Bestandteil. Parallel dazu steigen die Zahlen von Interventionen im Bereich der Kardiologie und angiographische Interventionen gehören – entsprechend der S3-Leitlinie für die periphere arterielle Verschlusskrankheit – zum Standard in der Patientenversorgung, deren Versorgungsbedarf bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent ansteigen soll (Stand 2015).
In allen Fachgebieten (Kardiologie, Gefäßchirurgie, Radiologie) sind oder sollten MTRA Teil des interprofessionellen Teams sein und ihre Expertise in der Angiographie nicht nur einbringen, sondern ihr Wissen ständig auf dem aktuellen Stand halten. Rasante technische Entwicklungen, sowohl in der Durchleuchtungstechnik als auch in der Verfügbarkeit angiographischer Materialien und neuen Erkenntnissen im Strahlenschutz an Durchleuchtungsanlagen, erfordern mitunter ein „Update“ und setzen die Bereitschaft für lebenslanges Lernen im Beruf voraus.
Die Deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) fordert auf ihrer Homepage, dass die interventionelle Radiologie in die Hände hochspezialisierter Radiologen gehört. Um die Qualität der Interventionen nachhaltig sicherzustellen, fordert die Gesellschaft eine DeGIR-Zertifizierung. Im Rahmen dieser Zertifizierung ist unter anderem nachzuweisen, dass neben der diagnostischen Ausstattung und einem ausreichenden Leistungsspektrum in der gesamten Klinik Fachpersonal vorhanden sein muss, welches ein „erkennbares interventionelles Profil“ sowie entsprechende Fort- beziehungsweise Weiterbildungen nachweisen kann (vgl. www.degir.de).
Diese Anforderungen werden durch die Weiterbildungen „Spezialist/-in für DSA (DIW-MTA)“ beziehungsweise „Spezialist/-in für neuroradiologische Interventionen (DIW-MTA)“ bedient. Im Rahmen dieser Spezialisierungen erhalten die Teilnehmer/-innen fundiertes und aktuelles Fachwissen aus dem komplexen Arbeitsfeld der interventionellen Angiographie. Dabei können Sie, je nach gewählter Spezialisierungsrichtung, Ihren persönlichen Interessen durch ein entsprechendes Wahlmodul gerecht werden. Um Ihnen diese Erweiterung Ihres persönlichen Portfolios zu ermöglichen, umfassen die Spezialisierungsrichtungen insgesamt 80 Stunden.
In beiden Spezialisierungsrichtungen ist das 40-stündige Pflichtmodul „DSA-Vertiefung“ zu absolvieren. Ein zweites 20-stündiges Pflichtmodul hängt von der jeweiligen Spezialisierungsrichtung ab. Hinzu kommen ein 20-stündiges Wahlmodul, welches auch in Form von strukturierten Hospitationen absolviert werden kann, sowie eine 90-minütige Abschlussklausur zu den Inhalten der Pflichtmodule.
Aufbauend auf den Spezialisierungen kann die neu eingeführte „Fachqualifikation Radiologietechnologe/-in für Radiologische Bildgebung und Intervention (DIW-MTA)“ erworben werden, welche auch als Zugangsvoraussetzung für das Masterprogramm Radiologietechnologie der FH Tirol anerkannt ist. Im Rahmen dieser Fachqualifikation hat das DIW-MTA bewusst auf den verpflichtenden Nachweis einer MRT-Spezialisierung verzichtet und so auf die Anforderungen der Arbeitswelt reagiert, da spezialisierte MTRA in der Regel entweder in der Angiographie oder am MRT ihr bevorzugtes Arbeitsfeld gefunden haben.
Wer sich trotzdem in beiden Arbeitsgebieten spezialisieren möchte, hat natürlich – in der bewährten Manier des Bausteinsystems am DIW-MTA – die Möglichkeit, MRT als dritte Spezialisierungsrichtung zu wählen und dort sein Wissen zu vertiefen. Zur Vervollständigung der Fachqualifikation müssen die Module „Hygienemanagement – Grundlagen“ und „Praxis wissenschaftlichen Arbeitens“ in Verbindung mit einer Abschlussarbeit und -prüfung in Form eines Portfolios mit anschließender Präsentation absolviert werden.
Das gemeinsame Pflichtmodul der beiden interventionellen Spezialisierungsrichtungen findet vom 13. November bis 17. November 2017 am Westküstenklinikum in Heide unter der Leitung von Prof. Dr. med. Reimer Andresen statt.
Die richtungsabhängigen Pflichtmodule „Neuroradiologische Verfahren“ und „Dosismanagement in der Radiologie“ finden vom 23. Februar bis 25. Februar 2018 beziehungsweise vom 16. bis 18. März 2018 jeweils am Klinikum Dortmund statt.
Kontakt:
DIW-MTA e.V.
Welserstraße 5–7
10777 Berlin
Tel.: 030 33844064
E-Mail: info@diw-mta.de
www.diw-mta.de
Entnommen aus MTA Dialog 9/2017
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