Weniger Stress, mehr Zeit für Familie und Freunde sowie klimafreundliches Verhalten: Das sind laut Studie die häufigsten guten Vorsätze für das neue Jahr. Vor allem jüngere Menschen zwischen 14 und 29 Jahren blicken so auf 2022. Jeder Zweite in dieser Altersgruppe stecke sich bewusst Ziele. Mit steigendem Alter seien dagegen gute Vorsätze von geringerer Bedeutung. Lediglich 37 Prozent der 30- bis 44-jährigen nahmen sich etwas für 2021 vor. Bei den Älteren ist es nur noch ein Drittel. Das ist das Ergebnis einer aktuellen und repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Laut Studie hat auch die aktuelle Corona-Pandemie Einfluss auf die guten Vorsätze. So sei es etwa jeder und jedem Zweiten in diesem Jahr schwerer gefallen, Vorhaben für 2021 in Zeiten von Lockdown und Kontaktbeschränkungen umzusetzen.
Sport nur auf Platz vier
Die DAK-Gesundheit fragt jährlich nach den guten Vorsätzen für das kommende Jahr und deren Umsetzung aus dem Vorjahr. Für 2022 liegen in allen Altersgruppen mehr Zeit für Familie und Freundeskreis und Stressabbau mit jeweils 64 Prozent an der Spitze. 60 Prozent möchten sich umwelt- oder klimafreundlicher verhalten. Auf Platz vier landet der Vorsatz, sich mehr zu bewegen oder Sport zu treiben (59 Prozent). Insbesondere junge Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren möchten mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen. 81 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe geben dies an. Hoch im Kurs stehen bei ihnen außerdem der Wunsch nach weniger Stress und mehr Umwelt- und Klimaschutz (jeweils 69 Prozent). Die Menschen in der sogenannten Rushhour des Lebens zwischen 30 und 44 Jahren nehmen sich ebenfalls mehr Zeit für Familie und Freundeskreis vor (73 Prozent). Stressabbau ist für die Altersgruppe der 45- bis 59-jährigen besonders wichtig (68 Prozent). Umwelt- beziehungsweise klimafreundliches Verhalten ist bei älteren Menschen ab 60 Jahren am beliebtesten. Mit 55 Prozent ist dies der meistgenannte Vorsatz in dieser Altersgruppe.
Der Wunsch nach Handyverzicht immer beliebter
Der Wunsch nach reduzierter Handy- oder Computernutzung steige seit nunmehr fünf Jahren kontinuierlich an, so die DAK. 30 Prozent und damit zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr nehmen sich vor, in Zukunft weniger online zu sein. 2017 fassten diesen Vorsatz lediglich 18 Prozent der Befragten. Über alle Altersgruppen steige der Wunsch nach weniger Handynutzung, besonders stark allerdings bei den 30- bis 44-jährigen (plus 12 Prozentpunkte) und den 14- bis 29-jährigen (plus vier Prozentpunkte). Das Thema Alkohol treibe vor allem Männer um: 20 Prozent von ihnen haben den Vorsatz, 2022 weniger Alkohol zu trinken. Bei den Frauen seien es nur 12 Prozent. Diese möchten hingegen vor allem mehr Zeit für sich selbst. 57 Prozent der Frauen geben das als guten Vorsatz an, bei den Männern sind es 49 Prozent.
Umsetzung fällt in Corona-Zeiten schwerer
Der Hälfte aller Befragten sei es 2021 gelungen, die gesteckten Ziele aus 2020 länger als drei Monate durchzuhalten, weitere 21 Prozent hielten zumindest zwei bis drei Monate durch. In diesem Jahr der Coronapandemie sei es jedoch rund 50 Prozent schwerer gefallen, die Vorhaben umzusetzen. Für 28 Prozent hatten Lockdown und Kontaktbeschränkungen keinen Einfluss auf ihr Durchhaltevermögen. Nur 22 Prozent gaben an, dass es ihnen leichter fiel als in den Vorjahren. Gesunken sei die Zahl derer, die sich etwas für das neue Jahr vornehmen. Hatten für 2020 noch 43 Prozent der Befragten gute Vorsätze gefasst, waren es für das laufende Jahr nur noch 36 Prozent. Überdurchschnittlich wichtig sei es jedoch jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren, sich für das neue Jahr Ziele zu stecken. Fast die Hälfte der Befragten in dieser Altersgruppe gab an, gute Vorsätze für das laufende Jahr zu haben. Mit zunehmendem Alter nehmen die Vorhaben allerdings ab. So setzen sich nur 30 Prozent der über 60-Jährigen Ziele.
Motivation für gesünderes Verhalten
Mit Abstand am häufigsten (67 Prozent) motiviere die Befragten ihr persönliches Empfinden, sich verstärkt um ihre Gesundheit zu kümmern. Für jeden Zweiten seien eine akute Erkrankung oder die Aufforderung vom Arzt der Grund, gesünder zu leben. 40 Prozent sind motiviert, wenn der Partner einen dazu Anstoß gebe. Mehr als jeder Vierte (29 Prozent) sieht Angebote der eigenen Krankenkasse als hilfreich an.
Gute Vorsätze für 2022 |
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* Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, 1.005 Befragte. Erhebungszeitraum: 9. bis 11. November 2021.
Quelle: DAK
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