Dialysepatienten besser vor Lungenentzündung schützen

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Bei klinischen Studien wird jeder Schritt genau kontrolliert. MedizinFoto Köln
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Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) ist die erste gemeinsame Studie aller zwölf klinischen Studienzentren an den Start gegangen. Ziel der Studie ist ein verbesserter Impfschutz bei Dialysepatienten.

Die Studienzentrale an der Uniklinik Köln konnte jetzt am Dialysezentrum in Kronach die ersten 15 Patienten in die Studie zu einem verbesserten Schutz von Dialysepatienten einschließen. Insgesamt werden deutschlandweit 884 Patienten teilnehmen. Fortgeschrittene Nierenerkrankungen gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Bei den betroffenen Dialysepatienten ist das Immunsystem geschwächt und die Infektionsanfälligkeit erhöht: Lungenentzündungen infolge von Pneumokokken zählen zu den häufigsten Todesursachen, obwohl die Patienten dagegen geimpft werden. Warum die Wirkung der Schutzimpfung bei dieser Patientengruppe vermindert ist, ist bisher ungeklärt. Die aktuelle multizentrische Beobachtungsstudie DOPPIO  untersucht nun die Immunreaktion von Dialysepatienten. Ziel ist ein verbesserter, individualisierter Impfplan.

In dieser Studie kooperieren die zwölf klinischen Studienzentren des DZIF mit dem „Qualität in der Nephrologie (QiN)“-Register des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation (KfH). Die Studienpatienten werden in 30 niedergelassenen Praxen des KfH eingeschlossen. Die DZIF-Studienzentren koordinieren die Analyse der gebildeten Antikörper und führen eine zweijährige Nachsorge zur Dokumentation von Lungenentzündungen durch. Die Uniklinik Köln kooperiert hierbei mit den Unikliniken in Bonn, Gießen, Hamburg, Heidelberg, Lübeck, Marburg, München (LMU und TU) und Tübingen sowie dem Forschungszentrum Borstel und der Medizinischen Hochschule Hannover.

„Wir freuen uns über den Start der Studie und sind zuversichtlich, die Infektionsprophylaxe bei Dialysepatienten nachhaltig verbessern zu können“, erklärt der Infektiologe Prof. Oliver Cornely, Initiator und Leiter der Studie sowie Koordinator der DZIF-Studienzentrale in Köln. „DOPPIO wird das DZIF als einen exzellenten Forschungspartner für klinische Studien präsentieren.“

Über das DZIF

Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit circa 500 Wissenschaftler und Ärzte aus 35 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Ziel ist die sogenannte Translation: die schnelle, effektive Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis. Damit bereitet das DZIF den Weg für die Entwicklung neuer Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente gegen Infektionen.

Quelle: idw/DZIF, 17.01.2018

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