Die Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) und der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschlands (DVTA e.V.) werden den DKLM gemeinsam veranstalten, der gleichsam die 13. Jahrestagung der DGKL als auch die Fachtagung Biomedizinische Analytik des DVTA umfassen wird. Lesen Sie im Interview mit DVTA-Vorstand Christiane Maschek, was Sie im September in der Kurpfalz erwartet.
In diesem Jahr findet der DKLM zum zweiten Mal statt. Hat sich aus Ihrer Sicht das neue Konzept, alle im Labor Tätigen an einem Ort zusammenzubringen, bewährt?
Christiane Maschek: Das neue Konzept, alle Beteiligten in der Laboratoriumsmedizin zusammenkommen zu lassen und sich sowohl mit klinisch-analytischen als auch mit wissenschaftlichen Aspekten auseinanderzusetzen, wurde von MTLA, Ärzten der Laboratoriumsmedizin und Naturwissenschaftlern begrüßt. Auch die Aufteilung der Vorträge und Themen in Form einer Säulenstruktur, in der sich unterschiedliche Schwerpunkte wiederfinden, wurde gut angenommen und wird daher auch in diesem Jahr wieder aufgenommen. Viele unserer Kolleginnen konnten an fachübergreifenden Themen teilnehmen und sich ausreichend über neue Techniken, neben einem breiten Spektrum an angebotenen Fortbildungen, informieren. Daher halten wir auch in diesem Jahr an dem Konzept fest, und werden vorläufig „das Bewährte halten“. Insgesamt jedoch soll der Kongress eine ideale Plattform bieten, um sich vor allem mit der Industrie intensiv auszutauschen.
In diesem Jahr steht der Kongress unter dem Slogan „Labormedizin verbindet“. Damit wird zum einen die Bedeutung der intensiven Zusammenarbeit innerhalb der in der Laboratoriumsmedizin Tätigen deutlich, zum anderen auch die Verantwortung der Zusammenarbeit all derer, die außerhalb des Prozesses mit einbezogen werden und so eine qualitätsgesicherte Diagnostik im Sinne des Patienten leisten. Aus dem Feedback des Kongresses von 2014 wurde die Idee des gemeinsamen Kongresses bestätigt, so dass wir auch in diesem Jahr auf eine große Beteiligung hoffen.
Ziel war/ist es auch, durch die Kooperation Synergien zu nutzen. Ist dies gelungen? Können Sie unseren Lesern Beispiele hierzu nennen?
Christiane Maschek: Ein Beispiel, das ich gern nenne, ist die gemeinsame Ausrichtung des gemeinsamen Kongresses bezogen auf die Vielzahl an Vorträgen und Fortbildungen, die den Teilnehmern und Teilnehmerinnen angeboten werden, sowie das weite Spektrum der Industrieausstellung, die mit ihren Präsentationen neuester Techniken nicht nur im Bereich der Molekularbiologie ihre Präsenz zeigt. Für das tägliche Miteinander ist es ein wichtiger Aspekt, dass die unterschiedlichen Professionen voneinander lernen. Blickt man zu unseren europäischen Nachbarn, so werden dort Synergien der Berufsgruppen wesentlich stärker gelebt.
Wird es Änderungen beim Konzept im Vergleich zu 2014 geben? Wenn ja, welche?
Christiane Maschek: Wir haben das Programm etwas schlanker gestaltet und um einen Vortragsstrang gekürzt. Des Weiteren wurde der mikrobiologische Anteil nicht mit aufgenommen, da für unsere Kollegen und Kolleginnen die Mikrobiologietage in Essen eine gute Möglichkeit des Austausches und der Fortbildung bieten.
In diesem Jahr werden auch die Mikroskopierkurse, Workshops und Seminare am Kongressort im Rosengarten stattfinden, um den Teilnehmern und Teilnehmerinnen lange Wege aus dem Uniklinikum, wie es 2014 der Fall war, zu ersparen. Alles andere haben wir organisatorisch beibehalten, da die Vorträge auf der einen Seite, wie auch die Workshops und Seminare auf der anderen Seite ein breites Spektrum an Fortbildung mit den Schwerpunkten zur Gerinnung, POCT und Qualitätsmanagement bieten.###more###
Wie war/ist die Reaktion der Industrie auf das neue Konzept?
Christiane Maschek: Die Industrie ist ebenfalls zufrieden. Parallel zur Planung findet ein Industrieworkshop statt, in dem Informationen zur Kongressdurchführung transparent aufgezeigt werden und Wünsche seitens der Aussteller mit aufgenommen werden. Die Industrie begrüßt das Konzept, da es mit den MTLA, Ärzten der Laboratoriumsmedizin und Naturwissenschaftlern einen konstruktiven Austausch gab und wie wir hoffen, auch weiterhin geben wird.
Was sind die Schwerpunkte in diesem Jahr (aus Sicht des DVTA)?
Christiane Maschek: Die Schwerpunkte des DVTA haben wir in diesem Jahr bei den Vorträgen auf die Themenbereiche POCT, Gerinnung, hämatologische Zytologie sowie das Thema Qualitätsmanagement gelegt. Mit neuen Themen zum Bereich Ausbildung und Workshops zu wissenschaftlichem Arbeiten wollen wir den künftigen Qualitätsansprüchen nicht nur der Lehre gerecht werden. Wir werden außerdem weiterhin attraktive Seminare zur Liquorzytologie und Urindiagnostik anbieten. Ebenso wird der Bereich neue Methoden mitberücksichtigt werden.
Wird es auch spezielle Angebote für Nachwuchskräfte geben?
Christiane Maschek: Nachwuchskräften, und zwar nicht nur Absolventen von MTLA-Schulen, werden vor allem Workshops, Seminare und Mikroskopierkurse angeboten, um eine Möglichkeit der Qualifizierung zu schaffen.
Werden auch die Fachgesellschaften aus Österreich und der Schweiz wieder mit an Bord sein?
Christiane Maschek: Ja, sie werden unsere Gäste sein. Gerade über die Grenzen hinaus sollten wir das Netzwerk verstärken, um voneinander zu profitieren. Das ist auch deshalb notwendig, weil der MTLA-Beruf in Österreich eine andere gesellschaftliche Stellung hat als in Deutschland.
Hatte sich die Erwartung erfüllt, dass die MTLA eher für den Kongress freigestellt werden, wenn es eine gemeinsame Veranstaltung gibt? Was erwarten Sie 2016?
Christiane Maschek: Aller Anfang ist schwer, das heißt, es erhielten sicherlich nicht alle MTLA eine Freistellung. Wir haben auch bemerkt, dass mit einer hohen Personaleinsparung innerhalb der Laboratorien, Kongressbesuche über einen längeren Zeitraum immer weniger ermöglicht werden können. Daher bietet der Kongress auch eine Möglichkeit zum Tagesbesuch. Wünschenswert ist es allerdings, zahlreiche MTLA auf dem Kongress zu begrüßen und das lebenslange Lernen somit aufrechtzuerhalten sowie Qualität zu sichern. Dieser Appell geht ebenso an die Institutsleitungen und Personalplanungsverantwortlichen.
Entnommen aus MTA Dialog 08/2016, die Fragen stellte Ludwig Zahn
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