Zusammenfassung
Im Sinne einer präventiven und personalisierten Medizin sollte eine Patientin oder ein Patient immer ganzheitlich betrachtet werden und nicht nur ihre oder seine zu einem Zeitpunkt am meisten Behandlungsbedarf erfordernde Erkrankung. Ein gutes Beispiel dafür sind Patienten mit einem Normaldruckglaukom, die häufig eine Prädisposition aufweisen, für die vor einigen Jahren die Bezeichnung Flammer-Syndrom (FS) geprägt wurde. Dabei handelt es sich um eine veränderte Reaktion von Blutgefäßen auf Reize wie Kälte oder emotionaler Stress. Die Diagnose dieser Kondition erlaubt nicht nur eine einfache, sichere und billige Prävention des Normaldruckglaukoms, sie kann die Betroffenen auch vor bedrohlichen Gefäßverschlüssen mit Funktionsausfällen in Herz, Auge und Ohr schützen. Auch bei anderen Erkrankungen wäre es sinnvoll, eine solche Prädisposition abzuklären, um den Erfolg krankheitsspezifischer Therapien zu steigern.
Schlüsselwörter: Flammer-Syndrom, primäre vaskuläre Dysregulation, oxidativer Stress, Endothelin
Abstract
In terms of a preventive and personalised medicine the whole patient should be seen and not only his or her most dominant disease. As an example: people with normal-tension glaucoma often have an underlying condition – called Flammer syndrome – where people have a predisposition for an altered reaction of blood vessels to stimuli like cold or emotional stress. Diagnosing this condition guides not only to the right, safe (and cheap) treatment of normal-tension glaucoma, it can also protect the person from threatening vascular occlusions with functional failures in the heart, eye and ear. Furthermore, it is influencing the outcome of treatments of other diseases as well.
Keywords: Flammer syndrome, primary vascular dysregulation, oxidative stress, endothelin
DOI: 10.3238/MTADIALOG.2020.0018
Entnommen aus MTA Dialog 1/2020
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