Die deutschen Krankenhäuser haben schon früh damit begonnen, Verdachtsfälle von COVID-19-Patienten, etwa Patienten mit einschlägiger Symptomatik oder Kontakt mit Infizierten, flächendeckend zu testen. Faktisch jedes Krankenhaus habe bei diesen Patienten Tests einmalig oder mehrfach durchgeführt. Weitere Schwerpunkte von Corona-Tests bildeten Risikogruppen, wie Patienten mit bestimmen Vorerkrankungen, Hochbetagte oder Patienten, die aus Alten- und Pflegeheimen aufgenommen oder dorthin entlassen werden. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Krankenhausbefragung des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) für die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) von Anfang Juni 2020.
Repräsentative Krankenhausbefragung
Mit der Befragung sollte die Situation bei persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) und Corona-Tests im Krankenhaus untersucht werden. Bundesweit haben sich 724 Kliniken beteiligt. Auch bei den Krankenhausmitarbeitern waren Verdachtsfälle für Infektionen bislang der Schwerpunkt von Corona-Tests. Fast alle Häuser testen diese Mitarbeiter regelmäßig. Einen weiteren Schwerpunkt von Testungen bildeten Mitarbeiter auf Isolier- und Intensivstationen.
Zwischenzeitlich wurde durch eine Testverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit die Testung von Patienten und Mitarbeitern im Krankenhaus grundlegend geregelt. „Es war richtig und wichtig, dass seit dem 8. Juni die Testung von Patienten grundsätzlich ermöglicht und refinanziert wird“, erklärte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Beschaffungsprobleme bei PSA
Die DKI-Befragung bestätigt zudem Beschaffungsprobleme bei PSA in vielen Krankenhäusern bei Ausbruch der Pandemie im März 2020. Dies galt insbesondere für Schutzmasken und Schutzkittel. Im Zuge der Pandemie habe sich hier nach Auffassung der Krankenhäuser zudem die Produktqualität teilweise verschlechtert. „Wir brauchen eine bessere Bevorratung von Schutzmaterial und Schutzausrüstung als am Beginn der Pandemie. Zwar erwarten die Krankenhäuser größtenteils für den Fall einer zweiten Pandemiewelle, ihren Bedarf an PSA über die vorhandenen Vertriebswege decken zu können. Auch haben Bundesländer angekündigt, Vorratslager für PSA anzulegen oder auszubauen. Dies muss jetzt auch umgesetzt werden“, forderte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Mögliche Engpässe bei einer 2. Welle werden vor allem bei FFP3-Masken und Schutzkitteln befürchtet.
Kapazitäten weiterhin sehr stark begrenzt
Gleichzeitig stehen laut Studie durch die Schaffung von separaten Bereichen für neue Patienten, bei denen noch kein Negativbefund vorläge, sowie von Quarantänezimmern für nachgewiesene COVID-Infektionen, weniger Behandlungsplätze für die Regelversorgung zur Verfügung. „Die Kapazitäten werden durch die Erfordernisse zur konsequenten Infektionsprävention weiterhin sehr stark begrenzt. Die Versorgung im Mehrbettzimmer ist kaum noch möglich“, so Baum. So sei eine Rückkehr zur Regelversorgung – wie vor Corona – bis weit ins nächste Jahr hinein nicht möglich. Dies belegen auch Aussagen von Kliniken in der Studie im Zusammenhang mit Mehrbettzimmern: So mache die Belegungsproblematik von Mehrbettzimmern aufgrund des i.d.R. nicht realisierbaren Abstandes von 1,50 Metern die Aufnahme des Normalbetriebes unmöglich. Die Studienautoren geben zu bedenken, dass es abzuwarten bleibe, wie oft asymptomatische Patienten und Krankenhausmitarbeiter künftig getestet werden und ob die Testvergütungen kostendeckend seien. Bundesländer haben angekündigt, Vorratslager für PSA anzulegen oder auszubauen. Auch hier sei noch nicht absehbar, inwieweit die zentrale Beschaffung und Verteilung von PSA im Fall einer 2. Pandemiewelle zur Bedarfsdeckung in den Krankenhäusern beitrage.
Quelle: DKG
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