Coronabedingter Rückgang der ambulanten Behandlungsfälle

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Zi-Trendreport
Während die Behandlungen mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt deutlich zurückgegangen sind, ist die Beratung per Telefon und Videosprechstunde stark angestiegen. © fotohansel, stock.adobe.com
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Der Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur Entwicklung der vertragsärztlichen Versorgung aus dem 1. Halbjahr 2020 zeigt einen Einbruch der ambulanten Behandlungsfälle um bis zu 23 Prozent.  

Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 haben die Patientinnen und Patienten in Deutschland deutlich weniger vertragsärztliche und vertragspsychotherapeutische Leitungen in Anspruch genommen als im Vorjahr. Erst gegen Ende Mai normalisierte sich die Inanspruchnahme allmählich wieder. Das geht aus dem am 11. November 2020 veröffentlichten Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hervor. Er zeigt, dass die ambulanten Behandlungen im ersten Halbjahr 2020 im Zeitraum vom 1. April bis zum 28. April und vom 29. April bis zum 26. Mai 2020 um 23 Prozent zurückgegangen sind.  Besonders starke Rückgänge sind bei der kinder-und fachärztlichen Versorgung mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt zu verzeichnen. Vom 27. Mai bis 30. Juni 2020 lag die Gesamtfallzahl mit 3 Prozent dann wieder leicht über der Fallzahl des Vorjahreszeitraums.

 



Während die Behandlungen mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt deutlich zurückgegangen sind, ist die Beratung per Telefon und Videosprechstunde stark angestiegen. So lag die telefonische Beratung im Zeitraum von 4. März bis 30. Juni 2020 bei 3,1 Millionen und ist somit um 1,6 Millionen Beratungen zum Vorjahr gestiegen. Dazu kamen noch 500.000 Telefonberatungen, die mit Zuschlägen vergütet wurden, die im 2. Quartal in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab eingeführt wurden. Letztes Jahr beanspruchten nur wenige Tausend Personen die Videosprechstunde, diese Zahl stieg mit den Kontaktbeschränkungen auf 1,24 Millionen und nahm im 2. Quartal ab, blieb jedoch auf einem höheren Niveau als im Vorjahr.

Krankheitsfrüherkennungen waren stark rückläufig

Die Dialyse verzeichnete eine leichte Zunahme, und die Behandlungsfälle im Notfall waren rückläufig. Eine Ausnahme bildeten ärztliche Besuche im organisierten Notdienst während der Expansionsphase der ersten Welle zwischen dem 18. und 31. März 2020. Leistungen, die verschiebbar sind, wie Krankheitsfrüherkennungen, waren im ersten Quartal sehr stark rückläufig. So war die Zahl der Behandlungsfälle beim Mammografie-Screening in der letzten Märzwoche 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent, beim Hautkrebs-Screening um 70 Prozent, bei der Früherkennungskoloskopie um 43 Prozent und bei der Früherkennung von Erkrankungen im Kinder- und Jugendalter um 23 Prozent gesunken. Auch hier normalisierte sich die Inanspruchnahme dieser von der Pandemie stark betroffenen Leistungsbereiche erst wieder ab Ende Mai.

Bei der Psychotherapie gab es eine Diskrepanz zwischen Einzeltherapien und Gruppentherapien. Die Einzeltherapien verzeichneten einen Rückgang in der Woche vom 18. bis 24. März 2020, ab April normalisierten sich die Zahlen wieder, während bei den Gruppentherapien bis Ende April die Zahlen um 60 Prozent einbrachen.  Sie erreichten auch bis Ende Juni das Vorjahresniveau nicht mehr (-10 Prozent in der Zeit vom 27. Mai bis 30. Juni 2020).

Quelle: Zi-Trendreport, 10.11.2020

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