Corona: Besonderer Schutz von Risikogruppen gefordert

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
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Corona-Strategie
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung rät, in allen Altersgruppen unverändert weiter zu testen. bizoo_n - stock.adobe.com
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Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) empfiehlt eine konsequente Strategie der Testung, Kontaktverfolgung und Isolation zum Schutz von vulnerablen Gruppen. Die über 60-Jährigen stehen hierbei besonders im Fokus, da die Infektionssterblichkeit in dieser Altersgruppe stark ansteigt.

Konkret rät das Zi in einem Diskussionsbeitrag unter anderem dazu, in allen Altersgruppen unverändert weiter zu testen. Allerdings sollten die Maßnahmen der Kontaktverfolgung bei positiv getesteten Personen nach Relevanz gestaffelt werden. Etwa für den Fall, dass die Anzahl der zu verfolgenden Kontakte relativ zu den dafür verfügbaren Ressourcen zunimmt und diese Ressourcen nicht weiter gesteigert werden könnten. Bei einer hohen Anzahl von zu verfolgenden Kontakten würde durch wenige Fragen ermittelt, auf welche Kontakte positiv getesteter Personen die Nachverfolgung konzentriert wird.

Dabei wären speziell die Kontakte derjenigen zu verfolgen, die Kontakt mit Risikogruppen haben oder hatten und aufgrund einer Vielzahl von Kontakten die Clusterbildung begünstigen könnten. Abgefragt würde etwa, ob die positiv getestete Person in einer Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung tätig ist oder in Lebensgemeinschaft mit Beschäftigten einer Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung lebt. Werden diese Fragen bejaht, werden entsprechende Kontakte verfolgt, bei allen anderen greift allein die Isolierung, da die Wahrscheinlichkeit, weitere Personen angesteckt zu haben, sehr gering ist.

Konkrete Maßnahmen für unterschiedliche Risikogruppen

Auf Grundlage einer vom Zi entwickelten Entscheidungsmatrix können unterschiedlichen Risikostufen konkrete Maßnahmen zugeordnet, beschlossen und auch prospektiv kommuniziert werden. Diese würden spezifisch den Schutz der vulnerablen Patientengruppen (zum Beispiel Verpflichtung zum Tragen von FFP-2-Masken bei Kontakt zu Älteren) oder den Schutz des Gesundheitswesens vor Überlastung (zeitweise Verschiebung elektiver Eingriffe) adressieren.

„Die alleinige Hoffnung der Pandemiebekämpfung mit Mitteln der Kontaktnachverfolgung erscheint bedauerlicherweise unrealistisch. Allerdings gehen wiederholte und weitgehende Kontaktbeschränkungen auch mit hohen Nebenwirkungen einher“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Durch eine zielgerichtete Anpassung der Strategie zur Kontaktnachverfolgung und eine auf vulnerable Patientengruppen fokussierte Entscheidungsmatrix für weitergehende Maßnahmen könne dies jedoch erreicht werden.
Dieser Vorgehensvorschlag sei nicht mit der Zielsetzung gleichzusetzen, denjenigen ein unbehelligtes Leben zu ermöglichen, die nicht einer Risikogruppe angehören sowie auf Effekte der Herdenimmunität zu hoffen.

Testung, Kontaktverfolgung und Isolation

„Er ist vielmehr ein Plädoyer dafür, die allgemeinen Maßnahmen des Pandemie-Managements durch konkrete Schritte zum besonderen Schutz von Risikogruppen zu ergänzen.“ Zudem sollte auf eine deutliche Steigerung von Intensität und Reichweite des Maßnahmenkatalogs zur Testung, Kontaktverfolgung und Isolation gesetzt werden. Hierbei müsse auf den Schutz von Risikogruppen fokussiert werden, bevor weiterreichende Entscheidungen mit hohen Opportunitätskosten getroffen werden, so von Stillfried.


Quelle: Zi, 20.11.2020

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