In den letzten Jahren sank die Inanspruchnahme des ärztlichen Gesundheits-Check-ups deutlich. Nahmen 2018 noch rund 53.000 Frauen die Gesundheitsuntersuchung wahr, sank 2020 der Besuch um rund 39 Prozent auf 32.268 Frauen. Auch die Männer zeigten sich wenig präventionsorientiert: Von 45.752 Männern in 2018 waren es im Jahr 2020 ebenfalls 40 Prozent weniger, die das Angebot des Check-ups in Anspruch nahmen.
Der Gesundheits-Check-up beim Hausarzt wird als Regelleistung von den Krankenkassen übernommen und dient der Abklärung von möglichen Risiken für Erkrankungen und Vorbelastungen. So lassen sich durch die regelmäßigen Kontrollen vor allem Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen, aber auch Störungen des Stoffwechsels wie zum Beispiel Diabetes frühzeitig erkennen. Neben einem Anamnesegespräch wird eine körperliche Untersuchung sowie ein Blut- und Urintest vorgenommen. Ab dem 1. Oktober 2021 haben Patientinnen und Patienten ab 35 Jahren zudem die Möglichkeit, sich im Rahmen des Check-ups einmalig auf die Viruserkrankungen Hepatitis B und Hepatitis C testen zu lassen. Das Screening soll dazu beitragen, die hohe Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen zu verringern, um Betroffene möglichst frühzeitig behandeln zu können.
Für alle Altersklassen angeboten
„Wir sehen mit Sorge, dass so wenig Menschen die Vorsorgemöglichkeit nutzen und nur einen Arzt aufsuchen, wenn es ihnen schlecht geht", so Anja Kristin Wolfsohn-Brand, Leiterin Prävention bei der BKK VBU. „Dabei entwickeln sich Erkrankungen wie Diabetes oder ein zu hoher Blutdruck oft unbemerkt, auch wenn man sich noch gut fühlt", stellt Wolfsohn-Brand fest.
Der Gesundheits-Check-up wird für alle Altersklassen angeboten: Zwischen 18 und 34 Jahren übernehmen alle Kassen eine einmalige Gesundheitsuntersuchung, ab dem Alter von 35 Jahren wird regelmäßig alle drei Jahre eine Gesundheitsuntersuchung übernommen.
Quelle: BKK VBU, 20.09.2021
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