Buurtzorg (Nachbarschaftshilfe) ist ein Konzept, das auf die weitgehende Eigenverantwortlichkeit des Pflegeteams setzt. Das soziale Umfeld des Patienten wird dabei in die Betreuung miteinbezogen. „Wir gehen aktiv auf die Familienangehörigen zu und fragen sie, ob bestimmte Dinge eventuell auch von ihnen verrichtet werden können“, berichtet Johannes Technau, Geschäftsführer von Buurtzorg Deutschland, im Interview mit MTA Dialog.
Heute zählt der Dienst in den Niederlanden 14.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und deckt rund 80 Prozent des Marktes in der niederländischen Pflege ab. In zahlreichen Ländern steigt das Interesse an dem Modell.
Auch in Westfalen gibt es inzwischen vier Buurtzorg-Teams, die so Technau, erfolgreich und verantwortungsvoll tätig sind. Doch der Geschäftsführer spricht auch Probleme an. So sei durch die vom Gesetzgeber vorgegebene strikte Trennung von Pflegeleistungen und sozialen Leistungen ein ganzheitlicher Blick auf den Patienten nicht möglich. Außerdem fordert er eine bessere Bezahlung für die Pflegekräfte. Dennoch hält er unter bestimmten Voraussetzungen einen deutschlandweiten Einsatz von Buurtzorg für möglich, zumal die Resonanz bei Politik und Kranken- und Pflegekassen in allen Bundesländern durchaus positiv sei.
Interview mit Johannes Technau:
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