Patienten mit einer Stress-Kardiomyopathie erleiden innerhalb von fünf Jahren nach diesem Ereignis deutlich häufiger einen Schlaganfall als Herzinfarkt-patienten. Das zeigt eine Studie der Universitäts-Medizin Mannheim, die auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurde. Vom 4. bis 7. April treffen zu diesem Kongress mehr als 8.500 aktive Teilnehmer zusammen. Für die Untersuchung wurden Patienten aus der Universitäts-Medizin Mannheim, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, eingeschlossen und über fünf Jahre nachbeobachtet.
Die Stress-Kardiomyopathie – auch Takotsubo-Syndrom oder Broken-Heart-Syndrome – ist eine akut einsetzende, vorübergehende Funktionsstörung des Herzens, die Frauen häufiger betrifft als Männer. Die genaue Ursache ist nicht geklärt, das Syndrom kann wiederholt auftreten und mit mehreren Komplikationen einhergehen, zum Beispiel Thromboembolien, kardiogenem Schock oder Rhythmusstörungen und erhöhter Sterblichkeit. „Die Prognose des Takotsubo-Syndroms wurde früher als günstig eingeschätzt. Neuere Studien zeigen aber, dass Betroffene eine gleich hohe Mortalität haben wie Patienten mit einem akuten Herzinfarkt“, so Dr. Ibrahim El-Battrawy von der Universitätsmedizin Mannheim. „Unsere Daten zeigten, dass die Langzeitinzidenz für Schlaganfälle nach fünf Jahren bei Patienten mit dem Takotsubo-Syndrom mit 6,5 Prozent deutlich höher war als bei Patienten mit Herzinfarkt mit 3,2 Prozent.“
Ein Vergleich der Komorbiditäten sowie der Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern, Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas und Bluthochdruck erbrachte keinen relevanten Unterschied. „Interessanterweise litten mehr Patienten in der Gruppe mit Stress-Myokardiopathie an Karzinomen als in der Herzinfarktgruppe,“, so Dr. El-Battrawy. „Eine mögliche Assoziation wird in weiteren Studien zu klären sein.“
I. El-Bettrawy et al. Short- and long-term incidence of stroke in Takotsubo syndrome. Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018.
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