Bildschirmkonsum: Schlechter Einfluss auf Kinder

Smartphone, Tablet und Fernseher stören Vorstellungskraft
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Vorstellungskraft von Kindern
Bildschirmmedien beeinflussen Vorstellungskraft von Kindern © Philipp Martzog
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Wer kann sich nicht eine blühende Blumenwiese mit Vogelgezwitscher an einem Sommertag vorstellen. Gerüche, Optik, Geräusche – mit all dem versorgt uns unsere Vorstellungskraft. Forscher fanden nun heraus, dass bei Kindern durch häuslichen Bildschirmkonsum wie Fernseher, Tablet oder Smartphone genau diese Vorstellungskraft in der Entwicklung verzögert ist.

Unser „inneres Auge“ sorgt dafür, dass wir uns Dinge und Ereignisse bildlich vorstellen können, zum Beispiel beim Lesen. Diese Fähigkeit basiert auf tatsächlichen Erlebnissen und Erfahrungen, die wir mit den Vorstellungsobjekten haben. Diese Vorstellungskraft ist ein essentieller Baustein für kognitive Funktionen wie Denken, Problemlösen, Sprache oder Fantasie – egal ob bei Kindern oder Erwachsenen.

Der Blick auf einen Bildschirm erleichtert diese Arbeit natürlich um einiges. Dabei sind jedoch nur auditive und visuelle Erfahrungen möglich, insbesondere beim Ansehen von Bildern oder Filmen. Alle vermittelten Reize und Bilder sind bereits vollständig und müssen nicht eigenständig erzeugt oder ersetzt werden.

Langsamere Entwicklung

Pädagogen der Universität Regensburg haben nun untersucht, inwiefern die Entwicklung der Vorstellungskraft von Kindern durch verstärkten Bildschirmkonsum beeinflusst wird. Die Wissenschaftler nahmen an, dass die Vorstellungskraft dieser Kinder geringer entwickelt sei, da sie weniger Übung bei der Erzeugung eigener Bilder hätten.

Für die Studie wurden 266 Kindergartenkinder und Grundschüler zwischen drei und neun Jahren untersucht. Das spannende Ergebnis: Je länger die tägliche Nutzung von Bildschirmmedien andauerte, desto langsamer entwickelte sich im Beobachtungszeitraum die Vorstellungskraft. Dabei gab es keinen Unterschied zwischen Fernseher, Smartphone, Tablet oder PC.

Aufgrund der Ergebnisse raten die Pädagogen zu mehr kompensatorischer Aktivität und weniger Bildschirmmedien. Des Weiteren gebe es Apps, die die aktive Bilderzeugung anregen. Gesprochene Sprache oder das Vorlesen können sie jedoch nicht ersetzen. Deswegen sollten Kinder auch ausreichend in der dreidimensionalen Welt aktiv und kreativ sein.

 

Literatur:

Suggate SP & Martzog P: Screen-Time Influences Children’s Mental Imagery Performance. Developmental Science, 30 April 2020, DOI: 10.1111/desc.12978.

 

Quelle: Universität Regensburg

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